Der Podcast zur Radioshow
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.)
Ihr Lieben, Musik Made in Germany. Heute, ich möchte keine Zeit verschwenden, kein Tröpfchen der Zeit, keine Sekunde, mit Joy Dillanani und Max Herre und unser Geist und Körper ist ein wenig in Wallung, weil, naja, also ich sag mal so, das ist schon was Besonderes. Also herzlich willkommen, wunderschön, dass ihr zu Gast seid.
Vielen Dank, dass ihr hier seid. Vielen Dank für die Einladung, schön, freut uns. Oh meine Güte, wo fängt man an, ja? Man hat sich, all die Jahre ist man euch so nah, jeder für sich, zusammen.
Wir sind mit eurer Musik gemeinsam zusammen erwachsen geworden in der Zeit. Also ihr seid so präsent, so privat bei uns allen und jetzt bringt ihr ein gemeinsames Werk raus und das fühlt sich so richtig an. Und dass man sich überhaupt nicht mit so profanen, dämlichen Fragen aufhalten möchte, wie, hey, wieso denn jetzt? Oder, Mensch, wollt ihr das schon immer machen? Das möchte ich gar nicht.
Beschmutzen eigentlich dieses schöne Werk mit solchen profanen Fragen, weil es ist einfach, es fühlt sich einfach genau richtig an und dann bin ich auch ruhig, aber es ist so, ich wollte euch nur rüberbringen, was wir auch so ein bisschen besprochen haben so in unserem Team und so. Es fühlt sich so an, als wäre es nicht euer erstes Album, was jetzt frisch rauskommt, alles Liebe, sondern es fühlt sich an, als hättet ihr eh, auch wenn ihr was alleine gemacht habt, immer es zusammen gemacht, wirklich ehrlich. Egal, ob ich mal Max im Interview hatte, ob ich Joy im Interview hatte, wir hatten, zu Willpower hatten wir ein ganz, ganz schönes Frauengespräch, es war wunderschön und trotzdem war der andere irgendwie immer mit dabei, deswegen fühlt es sich gar nicht an, als wäre es das erste Album.
So, das war meine Einleitung. Schön. Schöne Einleitung, toll, dankeschön.
Ja, für uns fühlt es sich auch in Teilen nicht so an, weil wir natürlich, ja, 25 Jahre Musik zusammen machen und an vielen Alben zusammengearbeitet haben und es war doch was anderes, natürlich jetzt auf Albumlänge Duets zu schreiben und sich zu überlegen, ey, schaffen wir das nicht nur für ein, zwei Songs mal auf der Platte, sondern auf 13 Songs und Albumlänge und dann eben auch im Studio zu sein und zu wissen, nee, wir stehen da beide auf der Platte, also das ist jetzt wirklich, hier muss alles sitzen sozusagen und es ist nicht so, da steht Joy auf der Platte, deshalb hat sie natürlich das letzte Wort oder es ist meine Platte und sie ist eingeladen. Nee, jetzt war wirklich, ja, alles zusammenwerfen und sich da reinschmeißen in diese Produktion. Wenn ihr, wie hat es sich für euch angefühlt, also das wirkliche Arbeiten an einem, ja, so gleichberechtigten, zusammengeschmolzenen Album, weil ich denke, ihr habt ja vorher, auch wenn ihr ganz eigene Sachen gemacht habt, habt ihr euch doch bestimmt auch so ein bisschen mit, hat doch der andere mitgeschwingt oder nicht? Ja, also ich würde das gerne auch nochmal aufgreifen, was Max gesagt hat, wir haben uns ins Studio begeben mit dieser Idee, ein Album zu probieren, aber wir wussten natürlich nicht, ob es über dieses ganze Album oder über eine Albumlänge trägt.
Die Form, ein Duettalbum, eines Duettalbums, die Geschichten, die wir erzählen wollen und wir haben dann unsere erste Studio-Session mit verschiedenen Produzenten gebucht, um zu gucken, was kommt da überhaupt bei raus, wenn wir wirklich von Anfang an sozusagen gemeinsam im Raum sitzen und Sachen entstehen. Man muss dazu sagen, es gab natürlich Referenz-Playlisten, die du auch zusammengestellt hast über, also Max hat eine unglaublich lange Playlist gebaut mit einer reinen Duette-Playlist zum Beispiel, als Referenz irgendwie, als Orientierung und die haben wir am Anfang auch immer mal eingesetzt, aber mit der Zeit hat die sich auch so ein bisschen in Wohlgefallen aufgelöst, die brauchten wir dann gar nicht, weil wir festgestellt haben, also das funktioniert so gut und es ist so fast, also nicht nur spielerisch, fast verspielt schön, gemeinsam sich Sachen zu überlegen und es ist auch schnell passiert. Es war einfach sehr produktiv und es kam viel bei raus.
Schon in der ersten Session hatten wir acht, neun Demos und dann wussten wir eben auch, okay, also wenn das nach einer Session rauskommt, dann haben wir definitiv das Potenzial, da ein ganzes Album draus zu bauen und es war einfach schön, muss ich sagen. Ich fand insbesondere natürlich die Sessions, in denen die Ideen sozusagen zu Papier gebracht wurden und ins Leben gerufen wurden, die fand ich eigentlich besonders schön, weil sie so, wie kann man sagen, so unverblümt waren und danach kam dann natürlich die Arbeit. Also als dann klar war, jetzt gibt es Songliste mit so und so vielen Songs, die wollen wir uns mal näher anschauen und da vielleicht ein Album draus bauen, dann ging es dann natürlich schon ans Eingemachte, weil man anfing dann wirklich die zu verfeinern, auszufeilen in Form von Texten und Produktionen.
Dann war es dann schon sehr richtig viel Arbeit auch natürlich. Es war dann nicht nur einfach spielen, sondern das war dann wirklich Köpfe rauchen lassen, deine insbesondere, deinen insbesondere, ne? Und du so, mhm. Wie sie da sitzt.
Du so, mhm. Ich träume ein bisschen. Ich kann euch, ja ihr Lieben, ihr hört das ja in unserem Podcast und in der Show, aber ich sitze hier in so einer Zoom-Schalte und kann die beiden angucken und habe mir so meinen Kopf aufgelehnt und gucke die beiden an und bin gerade ganz selig einfach.
Max ist so ein bisschen, für mich wirkt er immer so total entspannt. Ich glaube, das ist das erste Wort, was auch super viele sagen würden, ne? Wenn man auch andere Interviews sieht, Max immer so entspannt und immer so ein bisschen leicht, auch witzig und humorvoll und immer in lockerem Spruch und so. Und dann habe ich mir überlegt, was ist das erste Wort, was mir in den Kopf kommt, wenn so von dir gesprochen wird? Und das erste Wort, was mir in den Sinn kam, war wach.
Joyce wach. Joyce jeden Morgen um 5.30 Uhr. Das siehst du mal.
So super wach, wirklich wach. Sehr, sehr klug, ja, aber auch wirklich wach in einem Moment. Und das finde ich total... Wow, danke.
Das ist mir wirklich, also gar nicht, das ist mir wirklich eingefallen, weil ich überlegte, bei Max sagt jeder so, oh, der ist so super entspannt, ne? Max ist so super cool und so. Und dann habe ich überlegt... Wenn die wüssten. Denke ich auch immer hier.
Mein Wolf im Schafspelz. Das kann ich mir schon vorstellen, so zu Hause, ne? Zu Hause, wenn keiner guckt. Da wird richtig ausgepackt, glaub mir.
Ja, dann kann auch nur hier die Joyce sagen, Freund, jetzt ist Schluss. Naja, die hat es schon im Griff. Joyce hat es schon im Griff, keine Sorge.
Wir haben es schon beide im Griff, finde ich, oder? Absolut. Wir sind doch schon sehr hart. Am Ende ist doch alles relativ gut ausbalanciert, oder? Ja.
Sagst du nicht? Doch, ich freue mich natürlich, dass ihr das so entspannt wahrnehmt. Entspannt und cool, humorvoll. Ich bin auch oft entspannt, aber jetzt nicht immer.
Natürlich nicht, natürlich überhaupt nicht immer. Ich habe meinen kurzen Sommerauszeit, den Sommerurlaub, habe ich irgendwie mit euch verbracht. Denn ich habe mir eine kleine Urlaubslektüre mitgenommen.
Unter anderem war in dieser Urlaubslektüre die Vogue. In der Ausgabe Juli, August. Leute, die Vogue.
Wow. Und es kam mir jetzt gerade in den Sinn nochmal, weil Max da so entspannt sitzt mit dem Hoodie oder was das ist, mit der Cappy und total easy. Ich meine, Joy sieht immer.
Brauchen wir nicht, ist egal. Aber Max ist schon manchmal ein bisschen sehr, sehr easy. Und dann öffne ich die Vogue.
Joy lacht. Dann öffne ich die Vogue und sehe gefühlte 15 Seiten. Ich glaube, weniger war es auch nicht.
Ein Avantgarde-Paar. Ja, ich kann es nicht anders sagen. Wunderschöne Fotos, aber eben nicht nur von Joy, sondern auch von Max.
Ich kann auch ganz anders. Der war ready für die Fashion Week. Und nicht in Berlin, sondern in New York.
Das war wirklich ein Ding. Ich habe mir das die ganze Zeit durchgeblättert und auch gelesen. Das war richtig cool.
Da wusste man schon, okay, da geht es mal vorwärts. Das ist ja schön, danke. Ja, Lob an die Stylisten.
Und den Fotografen. Aber ihr habt euch damit schon ganz lange beschäftigt. Mit dem Album und auch mit der ganzen neuen Zeit, die da so kommt.
Das kam so richtig raus. Das ist schon epochal. Eure Richtung, euer Werk, was da auf uns zurollt.
Wenn du das sagst, dann freuen wir uns natürlich. Wir sind ja dann selbst auch so sehr in der Matrix, dass man es manchmal auch nicht so weiß. Auch jetzt noch mal ein Hinblick auf die Vogue.
Ich muss ja wirklich sagen, wir haben dieses Shooting gemacht. Das hat total Spaß gemacht. Aber es war natürlich trotzdem im Prozess.
Wir waren immer noch im Studio, jeden Tag. Und dann kam die Vogue raus. Und wir haben es sage und schreibe vergessen.
Wirklich. Und jetzt will ich dir mal was sagen. Ich saß dann beim Arzt letztens vor, keine Ahnung, 3, 4 Wochen.
Und da war dann so, wie es bei Ärzten oft ist, auch die Vogue lag dann da. Ich so, okay, dann gucke ich mal in die Vogue. Und ich nehme die Vogue in die Hand und denke, Moment mal.
Wir waren doch in der Vogue. Wir haben es nie gesehen. Ich blätter da auf, dann sehe ich mich beim Arzt.
Und Max in der Vogue. Und da habe ich gedacht, das ist hart. Das ist jetzt hart, dass wir das nicht auf... Du hattest es ja auch nicht auf dem Schirm, oder? Ich muss ganz kurz mal eine Lanze brechen.
Vogue, was ist da los? Warum habt ihr nicht in einem Samt, ja nicht nur Belegexemplar, irgendwie so einen Samtkoffer, den man dann geöffnet hat, wo dann ein schöner Vogue-Duft rauskam? Und da lagen so 20 Zeitungen, Zeitschriften von euch drin. Hätte ich mir jetzt... Hätte ich jetzt ganz gut gefunden. So vorgestellt, ne? Sind nicht die 90er.
Andere Zeiten. Print ist gar nicht schwierig. Nein, aber es kann ja auch sein, dass es im Management gelandet ist, im Office.
Aber es ist eher so, dass wir so busy waren, dass wir es einfach vergessen hatten. Und es ist ja wirklich schon ein besonderer Moment, in der Vogue Germany zu sein. Das verstehen wir auch als solchen.
Aber es gab so viele andere Dinge, die sich vorgeschoben haben, dass es einfach hinten runterfiel. Und das war dann einfach ein lustiger Moment für mich, weil ich saß da in dem Zimmer und dachte so, eigentlich will ich jetzt... Leute, wisst ihr, die Leute, die um mich rum... Wisst ihr eigentlich, wer ich bin? Leute, das bin ich. Habe ich ja natürlich nicht gemacht, aber ich hätte es gern getan.
Dann ist auf einmal das Wartezimmer mit so einem innerlichen Catwalk. Da sitzt man da und denkt sich so, warum sitze ich eigentlich hier? Warum muss ich eigentlich zum Arzt? Genau. Habt ihr euch gegenseitig... Also wenn man auch in der Zeit... Also mit Joy hatte ich ja kurz zuvor sogar gesprochen oder ein paar Monate her.
Was auffällt, ist dieser, woran man sich immer gerne inspirieren lässt bei euch, dieser schöne Umgang mit dem Wort Liebe oder auch mit Partnerschaft oder die Vielschichtigkeit von Liebe. Ihr erinnert daran, wie das Liebe einfach nicht nur linear ein Paarwort ist oder ein romantisches Ding, sondern wie viele Facetten kann die Liebe haben. Und da inspiriert ihr so schön.
Und das ist das, was die Welt so unendlich braucht. Inspiration und auch eine kleine... Ja, Inspiration, eine Anleitung möchte ich gar nicht sagen, weil ihr es ja gar nicht so aufoktroyiert, eure Meinung. Ihr teilt es ja glücklicherweise einfach mit den anderen.
Aber man inspiriert sich schon daran und denkt so, ja, das ist das, was der Welt eigentlich fehlt. Und das habt ihr euch in eurem Prozess von dem Album vielleicht auch noch mal in Facetten, was heißt verguckt, oder in die Fähigkeiten des jeweiligen Anderen neu verliebt oder was anderes entdeckt, was ihr zuvor noch nicht hattet? Wir verlieben uns natürlich jeden Tag neu. Nein, ich weiß, wir kennen uns schon sehr gut.
Wir kennen uns 25 Jahre. Und trotzdem ist ja jeder Tag auch neu. Und man muss auch immer wieder ringen um die Liebe.
Und man muss auch aushalten, wenn es kompliziert wird. Und wenn man sich das Leben dazwischen schiebt, zwischen so einer Beziehung und einfach unglaublich viel los ist und man Troubles hat. Und ich glaube, das haben wir uns schon oft genug gezeigt, dass wir sehr resilient sind als Paar.
Und dass sie sehr tragfähig ist, unsere Beziehung. Deshalb würde ich gar nicht so sagen, da sind unglaublich viele neue Facetten hochgekommen. Was ich sagen kann, ist, wir sind in einer neuen Lebensphase, weil wir erwachsene Söhne haben, die plötzlich raus sind.
Und wir eigentlich zurück sind an einem Punkt, an dem wir das letzte Mal ganz kurz waren, mit 25. Dass wir so in den Tag gehen können als Paar und nicht Erziehung unsere erste Aufgabe ist. Und dann dieses Juggeln von Erziehung und Beruf und Karriere.
Und das empfinde ich als eine große neue Ära für uns. Ursprünglich wollten wir, wenn die mal raus sind, auf Reisen gehen und die Welt erobern. Und genau das machen, was alle anderen gemacht hatten, die diese Verpflichtung nicht hatten mit Kindern.
Und am Ende sind wir im Studio gelandet. Und es war auch genau der richtige Ort für uns. Aber das ist vielleicht so eine neue Facette, die einfach die Umstände bescheren, die wir sehr genießen.
Wie viel Zeit hattet ihr denn vor 25 Jahren alleine? Also bevor die Kinder kamen? Wie viel Zeit hattet ihr denn? Ein Jahr. Nicht mal, oder? Doch, ein Jahr. Ja gut, in dem Jahr war ich dann auch 9 Monate schwanger.
Aber wir hatten sie trotzdem für uns. Wir waren damals auch, das war in Freundeskreiszeit, wir waren auf Tournee. Ich glaube, Joy stand auf der Bühne bis 2, 3 Monate vor der Geburt.
Und 2 Monate vor der Geburt. Also ich hatte in Erinnerung, beim 2. Kind stand ich doch sogar auf der Bühne. Und da musste ein Frauenarzt kommen, rechtlich, weil ich sozusagen schon 4 Wochen vor Geburt stand.
Und hab da immer noch performt. Ehrlich? Ja, weil wir haben den Sommer noch gespielt. Er ist Ende Oktober geboren, ein bisschen mehr Zeit.
Aber nein, es war nicht viel Zeit, um es so zu sagen. Und die haben wir jetzt vor uns. Das ist auch ein tolles Konzept.
So hat man immer noch so viel übrig, wo man sagt, wir hatten ja zuvor noch nicht so viel Zeit alleine. Das müssen wir ja nachholen. So schließt sich überall, finde ich, der Kreis.
Ich weiß, sowohl musikalisch nach den 25 Jahren, dass nach unserer Hymne, mit der wir natürlich alle, die alle in uns drin ist, mit dir, jetzt euch ganz viel und in einem ganzen Album zusammen erleben können. Das ist schön. Und so habt ihr jetzt endlich mal die Zeit, die ihr zuvor ja gar nicht hattet.
So ist es. Und ja, es ist eben nicht reisen, sondern ins Studio gehen, ganz brav und so viel arbeiten wie noch nie zuvor. Aber es macht unglaublich Spaß.
Aber das ist ja eine krasse Reise. Das ist eine Reise, absolut. Ihr könnt ja reisen zu einem Ort oder zu einem Ziel.
Das bleibt ja den meisten Leuten verschlossen, weil sie einfach keine Künstler sind. Also ihr reist doch. Und das Wunderbare ist, dass ihr eure Fans und die, die eure Musik und euch lieben, auch noch mitnehmen könnt auf eure Reise.
Schön gesagt. Das ist wirklich wunderschön. Wir haben eine ganze Sendung voll natürlich mit euch.
Und würdet ihr, vielleicht fängt die Joy an, ein bisschen was aus eurem Album rauspicken, was wir spielen dann zur Happy Release Tour? Ich würde anfangen mit Skyline, ganz klar. Warum? Skyline. Skyline.
Also ich liebe das Album wirklich sehr. Und zwar jeden einzelnen Song, muss ich sagen. Wir haben uns ja wirklich viel Gedanken darüber gemacht, welcher Song mit kann und welcher nicht.
Und insofern ist es für mich eine total runde Sache. Skyline finde ich irgendwie so toll, weil es so verschiedene Gefühle in mir hervorbringt. Also es hat so ein bisschen so ein Retro-Moment.
Ich sage mal so Nuller-Jahre fast in die Szene, aber eher ein Nuller-Jahre-Sound, der mir total Spaß macht und mich natürlich auch an eine bestimmte Zeit erinnert. Trotzdem ins Hier und Jetzt geholt. Und ich finde, der klingt wahnsinnig gut.
Also immer, wenn ich ihn höre oder wir ihn gespielt haben bis dato, hat es gesessen. Also es sitzt einfach. Und es gibt diese Songs, die sich irgendwie live total gut erzählen lassen.
Und ich finde, Skyline ist so eine Nummer, die funktioniert einfach, finde ich, auf allen Ebenen und auch in jeder Situation. Deswegen wäre mein Wunsch Skyline. Skyline passt natürlich auch insofern, dass es genau das beschreibt, worüber wir gesprochen haben.
Die Kinder sind raus und wir haben die Welt vor uns. Hast du, lieber Max, eine Ergänzung, natürlich nicht zu Joy's Song Skyline, sondern hast du einen eigenen Song, den du dir rauspickst? Also ich würde gerne Vor unserer Tür spielen. Das ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album, weil er noch mal so eine ganz andere Facette aufmacht.
Das ist ein Song, der jetzt nicht von einer Zweierliebesbeziehung handelt, sondern eher eigentlich von Verlustängsten und elterlicher Liebe oder die Liebe, die man zu seinen Eltern hat. Und geknüpft irgendwie an so eine Vorstellung von zu Hause. Was ist das? Was ist dieser Ort, an den man zurückkehren kann? Wie wird der, wenn die Menschen aber vielleicht nicht mehr da sind, die den Ort irgendwie zu einem Zuhause gemacht haben? Und es ist irgendwie ein sehr, glaube ich, sehr berührender Song, aber unglaublich schön produziert mit Jakob.
Er ist Producer aus L.A. und Wien ursprünglich und das ist einer meiner Lieblingslieder. Konnte dich der Song ein bisschen von den Vorstellungen oder ich sage jetzt mal Ängsten, konnte der dich ein bisschen beruhigen, der Song? Oder gab es schon eine Antwort darauf, wenn du sagst, ja, wie wird das und so weiter? Also was ist die Lösung des Songs? Naja, es gibt keine Lösung, sondern Musik ist ja die Lösung. Musik ist ja tröstlich.
Das ist ja das Schöne an dem, was wir machen, dass wir Dinge verarbeiten können in Musik und darin irgendwie Halt finden und auch den Leuten, die es hören, Halt geben können. Musik ist ja immer auch ein Gesprächsangebot, an den, der es hört. Die schönsten Feedbacks kriege ich eigentlich immer auf Songs, die so aus dem Leben gegriffen sind und die Themen verhandeln, die wir alle kennen, mit denen wir alle konfrontiert sind.
Und das ist so ein Song. Ich glaube, mit dem können viele was anfangen und das ist einfach ein Aspekt unseres Lebens, mit dem wir zu tun haben alle. Und glaube ich, sehr schön eingefangen und sehr tröstlich eingefangen.
Ah, wie schön. Und so schön produziert auch, muss ich sagen. Super schön produziert.
Also es ist irgendwie schon auch sehr herauszustellen, finde ich. Wolltet ihr schon lange mit dem Producer arbeiten oder habt ihr euch den ganz bewusst rausgesucht? Also mit Jakob, wir kannten ihn nur über Ecken und er wurde uns vorgeschlagen und wir sind total glücklich, was ein wahnsinns Glücksgriff ist. Wir haben mit ihm dann auch Réunion gemacht und Blau, also drei Songs am Ende auf dem Album und das ist ein unglaubliches Talent.
Und er steht eben für so einen neuen Sound aus L.A., der so total anknüpft an das, woher wir kommen. So 90er Jahre R'n'B, Hip-Hop vom Gefühl, aber ins Jetzt transportiert. Und das war für uns irgendwie total schön, da so eine Brücke schlagen zu können.
Das ist für uns so Comfort Zone von dem, was wir musikalisch, was unsere DNA ist und trotzdem ist es total im Hier und Jetzt. Am Ende ist es ja wie mit einem Hit, man hört es dann und man denkt, ja klar, klingt total schlüssig, klingt gut, einfach. Was glaubt ihr, warum so viele Leute auch in den Beziehungen oder im Alltag, woran scheitern so viele, was ihr eben nicht gemacht habt? Weil ihr habt ja auch, okay, ihr seid natürlich Künstler und tolle, wunderbare Musiker und habt so ein bisschen auch eine eigene Bubble und habt andere Ventile und so weiter, aber trotzdem, das schützt ja normal vom Leben nicht oder vor dem Alltag nicht.
Was meint ihr, woran die Leute scheitern in der Liebe? Ich kann es nicht sagen. Ich weiß, dass wir kein Rezept haben und dass jede Beziehung ist spezifisch. Und es gibt Beziehungen, in denen macht es total Sinn, sich zu lösen, wenn eine Beziehung toxisch ist und man sich nicht entwickelt aneinander und sich nicht gut tut oder sowas.
Ich sage nicht, dass es immer die Lösung ist, zusammenzubleiben oder so. Ich glaube, für uns ist es unser Weg. Und ich glaube, was man so vielleicht jüngeren Leuten mit auf den Weg gehen kann, ist so, dass man in einer Welt, in der man das Gefühl hat, man hat so viele Optionen und Möglichkeiten und es ist so schnell, Menschen zu treffen, dass man irgendwie sein Gefühl nicht verliert.
Also das Gefühl zu sich selbst und zu dem Gegenüber und dass man sich irgendwie herausfindet, ob es wert ist, auch durch kompliziertere Phasen zu gehen mit jemandem. Weil ich glaube, das ist was, was man schon braucht, wenn man eine Beziehung führen will, ist, man braucht irgendwie Resilienz und man muss irgendwie ein Fundament haben, auf dem man es auch aushält, wenn es nicht einfach ist. Und ich glaube, das ist, was ich bei vielen Menschen sehe, dass sie nicht mehr so bereit sind dazu, durch Phasen zu gehen, die jetzt nicht von Glück bestimmt sind.
Ich glaube, Glück ist nicht immer der Parameter. Also auf das ganze Bild gesehen natürlich, aber jetzt dieses, bin ich heute glücklich in meiner Beziehung, ist nicht die Frage, sondern die Frage ist, können wir zusammen wachsen, haben wir einen gemeinsamen Kompass, wollen wir das gleich vom Leben und können wir vor allem, können wir einen Nenner finden, können wir Kompromisse schließen und sind wir Freunde? Ich glaube, das ist die wichtigste Frage. Sind wir Freunde am Ende? Ja, ich höre dir auch gerade so zu, Max.
Finde ich auch, alles, was du sagst. Ich glaube, man muss sich schon Mühe geben miteinander und ich glaube, man muss interessiert sein aneinander. Ich glaube, ich habe so das Gefühl, manchmal leben die Leute so nebeneinander her und wollen nicht wirklich wissen, was der andere denkt, wie er sich fühlt, wie er zurechtkommt oder nicht, weil es eine Anstrengung darstellt in der eigenen Vorstellung, dass man es lieber nicht genau wissen will.
Ich finde das nicht gut. Ich persönlich finde schon, dass man gemeinsam vielleicht auch Ziele formuliert und nicht nur formuliert, sondern sie auch versucht zu erreichen, umzusetzen. Das heißt nicht, dass sie einem immer gelingen.
Es gibt ganz viele Dinge, die man sich gemeinsam vornimmt und die scheitern dann am Leben, an Momenten oder vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee. Aber zumindest gemeinsam an was dran zu bleiben, das finde ich, kann schon auch ein Rat sein, den ich, glaube ich, den Leuten gebe. Und es ist eine Beobachtung, die ich mache, wenn ich mir manchmal Paare anschaue, die so ein bisschen auseinanderfallen als Paar, dann fällt mir das schon auf, dass sie dann nicht so genau wussten voneinander, was der jeweils andere dachte und einfach nicht so interessiert waren so richtig.
Die haben dann so ihre gemeinsamen Räume da gehabt und das war dann auch gut, aber es gibt eben nicht nur gemeinsame Räume, weißt du? Es gibt nicht nur die Schnittmenge, es gibt auch die Teilmenge und was passiert da? Ich habe euch beiden so zugehört und da sind meine Gedanken auch so ein bisschen geflogen. Ich finde, es ist vielleicht auch so ein bisschen, es ist diese Zwischentöne. Es ist ganz viel Liebe, finde ich, es ist ganz viel zwischen den Zeilen.
Es ist so ein Balanceakt eigentlich, weil zwischen auch Freude daran haben, jemand anderen glücklich zu machen, aber ohne sich dabei zu sehr aufgeben zu müssen. Es ist immer so die Balance, es ist so das Gleis-Neun-Dreiviertel oder wie das heißt von Harry Potter. Es ist nicht so, sondern es ist so, so viele Nuancen ist die Liebe.
Es kann so vieles sein. Es ist in verschiedenen Zeiten, eigentlich ist die Liebe für mich, Wissen, wann es Zeit ist für Verschiedenes. Also Timing ist, glaube ich, sehr elementar in der Liebe.
Also es geht beim Kennenlernen los, so in welcher Lebensphase ist man, begegnet man sich an einem Punkt, wo man wirklich zusammen losstarten kann, kann man bei null losgehen gemeinsam und es hört eigentlich nie auf, dass man sich immer wieder, dass man in Tune kommen muss miteinander und irgendwie im gleichen Tempo, im gleichen Schritt gehen muss. Sonst funktioniert es nicht. Ich habe euch ja so jetzt privat oder so nie erlebt, aber wenn man euch so zusammen sieht, auch auf Festivals, auf Auftritten die letzten 20 Jahre, sage ich mal, 30, nein, aber 20 Jahre, 25 Jahre.
Was mir aufgefallen ist, ist, ihr schaut euch immer nett an, also liebevoll an. Man hat nie das, auch wenn ihr zusammen lachen könnt oder so, aber es ist nie was ein bisschen Abfälliges. Und das ist mir, ja, als ich mich aufs Interview vorbereitet habe, ist mir folgendes, ich war in Mainz in einem Hotel, ich hatte so eine Veranstaltung moderiert und ich bin da kurz am Rheinufer gelaufen, da war so ein älteres Ehepaar, ja älter, Ende 50 so, und er war genervt von irgendwas, was sie jetzt nicht gerade machen konnte oder nicht richtig festgehalten hat für ihn oder so.
Und er hat so eklig in dem Moment, es war nichts, es war Pille, Pillo, Billo, Kack. Und er hat so respektlos mit ihr gesprochen, dass ich erschrocken bin, wie er mit ihr gesprochen hat, hab ihn angeguckt, er hat das gar nicht so gemeint, war einfach ein bisschen stoffelig. Und da dachte ich so, das ist scheiße.
Das ist scheiße. Deswegen sind Menschen unglücklich. Weil man hat sich ja dann, wenn man ein Paar ist, und dann, finde ich, hat man die Verantwortung, es dem anderen schön zu machen, auch in Kleinigkeiten, also vor allem in Kleinigkeiten.
Das ist ja das Ganze, ganz viele Kleinigkeiten. Also dass man halt nicht sagt, man halt's doch mal richtig, sondern dass man sagt, einfach ordentlich spricht, weil das ist das, was man die meiste Zeit hört. Und das macht ja auch auf die Summe, auf die Jahre was mit einem.
Also einfach sich ein bisschen aufrufen, wirklich im Alltag einfach mit einer liebevollen Haltung und mit einer liebevollen Art und Weise mit einer guten Stimme miteinander zu sprechen. Ich glaube, für mich auf jeden Fall würde das wahnsinnig viel ausmachen und wahnsinnig viel ändern. Ja, und da hast du auch vollkommen recht.
Ob es aber immer so ist, auch bei uns, würde ich mal bezweifeln. Ach Joy, nicht das Sagen! Ich auch. Nicht das Sagen! Nichts! Doch, ich glaube, es ist total wichtig.
Ja, so machen wir das. Der Mann sagt immer von Beginn an, seit 25 Jahren guckt er mich manchmal an. Er guckt immer nett.
Also ich glaube, für uns ist es total wichtig, weil es ist ein großes, großes Thema, die Liebe. Und es ist ein wahnsinnig großer Raum für Projektion. Und wir sind echt nur einfach ein Paar mit allen Ups und Downs, mit allen Genervtheiten und allem, was da dran liebevoll ist.
Aber wir sind ganz bestimmt nicht heiliger als irgendwer anders da draußen. Hundertprozentig. Und das ist, finde ich, auch total wichtig, weil es passiert ja schnell.
Man sieht ein Video und hört einen Song und dann gibt es diese Projektion und diese Überhöhung und man stellt sich so vor, wie das alles ist. Ich glaube, wir sind wirklich ganz normal und wir können an ganz vielen Stellen, könnten wir das auch alles vielleicht viel besser machen noch. Wir probieren es halt einfach.
Und ich glaube, das ist doch das Schöne. Es ist doch irgendwie Spaß daran zu haben, es immer weiter zu probieren. Und ja, manchmal kriegt man es hin.
Andere Tage scheitert man daran, aber man scheitert dann halt auch zusammen daran. Zusammen scheitern ist viel schöner als alleine scheitern. Und you made it.
Ihr Lieben, tausend Dank für die kleinen Einblicke in euer erstes gemeinsames, vollendetes Werk.
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