Der Podcast zur Radioshow
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.)
From Frankfurt with love. So ist es. Ich bin richtig glücklich, Moses Pellem ist zu Gast, hallo.
Guten Tag. Wir haben uns ein paar Jährchen nicht gesehen, das sich überhaupt nicht verändert. Du siehst großartig aus.
Ich finde, du siehst jetzt noch besser aus als letztes Mal. Wie schön, dass du da bist. Dein Album kommt raus, heißt Letzte Worte und du bist ja sowieso generell für deine Worte, ja komm, lass mich sagen, du bist eine Legende.
Es ist einfach so, komm, du bist ein Deutschrap-Pionier oder der Deutschrap-Pionier und dann bist du immer so im Grundrausch, du bist immer da, meldest dich zu Worten, auch Insta sehr stark, immer auch so ein bisschen schön am Anecken, schön, bisschen provokant. Ich liebe das, ich mag es. Und dann kam Letzte Worte und das war schon so ein bisschen, mein erster Gedanke war, letzte Worte, was, nein, hör auf, mach das nicht, mach das für immer weiter.
Nimm uns ein bisschen mit auf Stand der Dinge und auf die Reise der letzten drei Jahre von dir. Also erstmal vielen, vielen Dank für die Blumen, geht runter wie Öl. Ja, ich hab so, ehrlich gesagt, ich trage diesen Gedanken schon seit sechs Jahren mit mir rum, dass es mir einfach wichtig ist, dieses Werk zu vollenden und nicht den Zeitpunkt zu verpassen, zu dem ich noch, wie man so schön sagt, im vollen Besitz meiner Kräfte dazu in der Lage bin, das zu tun.
Ich würde nicht wollen, dass das so irgendwie wegplätschert oder bei ganz vielen Künstlern ist das ja so, die erfahren drei, vier Jahre nach ihrer letzten Platte, dass das ihre letzte Platte war, einfach weil keine andere mehr danach kam. Ich hingegen wollte eine Platte machen, die sich damit beschäftigt, die letzte Platte zu sein. Jetzt, wo es diese Platte gibt, muss ich auch sagen, dass diese Auseinandersetzung mir sehr, sehr gut getan hat und, wie ich finde, auch ein paar ganz interessante Punkte zutage förderte.
Tour ist schon gespielt, haben wir im Dezember gemacht. Das war wirklich alles, worum ich gebetet hatte. Von der Liebe, die da jeden Abend im Raum war und auch von der Möglichkeit, ich sah das ja so ein bisschen am Dienst an meinen Hörerinnen und Hörern, denen irgendwie Gelegenheit zu geben, nochmal sich vor Augen zu führen, was wir da alles hatten in den letzten 31 Jahren und irgendwie geordnet Abschied zu nehmen.
Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich auf der Tour halt gemerkt, dass ich das selbst gebraucht habe und wie gut mir das selbst tat. Das war ja auch so eine Reise durch mein gesamtes Werk, diese Show. Mir das so vor Augen zu führen, mit den Leuten nochmal zusammenzukommen und diese Liebe zu spüren, das war schon großartig.
Gab es irgendetwas oder ein Thema, wo du gesagt hast, auf dieser Zeit, hast du dadurch geschafft, wo du vorher ein bisschen gehadert hast oder nicht so fein warst, was du danach gesagt hast, nee, ich bin jetzt fein damit? Ich glaube, ich verstehe die Frage nicht. Also gab es irgendein Thema, was du vor deiner Tour noch nicht so bewältigt hattest oder wo du ein bisschen gestruggelt hast mit und nach deiner Tour jetzt, wo alle zusammengekommen sind und du die Themen nochmal angefasst hast, wo du danach gesagt hast, jetzt bin ich damit gut? Nee, so nicht. Aber mir ist natürlich, ich kann es immer wieder nur sagen, wie wichtig mir das war, das ordentlich zu Ende zu bringen.
Und mir ist schon nach der Tour ein Stein vom Herzen gefallen, dass es gelang, dass es so eine schöne Erfahrung war. Aber auch jetzt, dass das Ding vollendet ist. Und auch erfolgreich gelang, das ist es ja.
Ich könnte mir vorstellen, große Kraftanstrengung auch, das auch auf die Strecke zu bringen, auf die Straße zu bringen, sich damit auseinanderzusetzen und so, weißt du, das ist ja schon... Also wenn du da mit neun Mann spielst, da kann auch immer mal was schief gehen und so, klar. Viel Druck ist dann abgefallen. Absolut, absolut.
Wie bist du vorher, als das vor dir lag, wie bist du denn mit dem Druck, der dann auf dich zukam, wie bist du damit umgegangen und wie hat sich das die Jahre verändert? Ich bin immer sehr nervös vor Natur, vor jeder Show nervös. Das ist immer schon was ganz Besonderes für mich. Und eigentlich helfen da immer auch nur zwei Dinge, nämlich erstens Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung und zweitens Gebet.
Immer schon. Aber ich glaube, das war hier nochmal alles anders, vor dem Hintergrund letztes Mal und so. Ich glaube, da war der Druck nochmal ein bisschen höher.
Dein Gebet, ziehst du dich dann zurück und machst du das leise für dich oder betest du ganz bewusst und nimmst dir dafür Zeit oder ist das was, was du im Verschlossenen für dich machst? Ehrlich gesagt, sowohl als auch. Ich brauche da nicht irgendwie fünf Mann um mich rum. Ich brauche da meine Ruhe.
Und das ist auch für mich eine intensive Sache. Das kannst du nicht von nebenher machen. Also Beschäftigte, das meine ich halt, du machst das wirklich, ich sag mal, was heißt ernsthaft, aber intensiv und bewusst.
Das ist nichts, was du einfach, was du irgendwie so, ich sag mal Manifestationsgedanken sind oder so, die du einfach irgendwie hast. Sondern du nimmst dir Bewusstseit, um zu beten. Ich weiß jetzt nicht, was Manifestationsgedanken sind.
Ja, was man einfach auch im Vorbeilauf machen kann. Alles wird gut, alles wird gut. So was? Sehr einfach.
Ja, eigentlich schon. So komm, wird alles gut. Und dass man sich selbst so ein bisschen bestärkt.
Sondern das ist wirklich ein bewusstes Ding. Ja. Und auch halt nicht für mich alleine.
Das ist schon eine Zielsprache. Ich glaube, der entscheidende Unterschied zwischen einem Gebet und dem, was du gerade beschriebst, ist, dass ein Gebet ja an meinen Schöpfer gerichtet ist. Und das, was du da hast, so ein Dialog mit sich selbst ist.
Was heißt Dialog? So eine Ansprache an sich selbst. Ja. Motivation und Speech, kann man auch sagen.
Und wenn du sagst, es ist ein Dialog. Ich wollte damit sagen. Ja, aber gibt dir das auch Antworten? Ja, insofern, als ich im Nachhinein sagen muss, meine Gebete wurden gehört.
Dann ging der Plan auf. Aber es stärkt. Es gibt dir Stärke.
Oder Halt oder Zuversicht. Ja. Ja, weil das machen viele.
Das hat man auch so ein bisschen verlernt. Deswegen wollte ich wirklich wissen, wie du das machst und was dir das gibt. Weil es klingt ja sehr friedlich und sehr schön.
Tut dir wahrscheinlich gut. Letzte Worte, mein lieber Moses. Lass uns mal auch über dein Werk sprechen, was jetzt rauskommt.
Das ist ja krass, du hast ja gesagt, die Tour ist abgeschlossen. Ist es denn ausgeschlossen, dass du damit mit diesem Album, was ja jetzt rauskommt im Januar, auf... Am 24. Januar, um genau zu sein, dem Tag, an dem vor genau, also auf den Tag genau, 31 Jahren direkt aus Rödelheim erschien.
Es war natürlich bewusst gewählt, es war jetzt kein Zufall. Und du hast alle, die das Album feiern und alle, die mitwollen auf die Reise, auch eingeladen, ein bisschen in die Vergangenheit zu reisen. Ja? Ja, klingt auch so.
Du hast ja auch Weggefährten eingeladen, auf dem Album ein Platz zu sein oder ein Teil zu sein. Ja, aber für mich ist es keine Reise in die Vergangenheit. Also mein Freund, der Musikjournalist Jan Wehn, der sagte, dass die Platte so ein bisschen auch wie so eine Fahrt durch die verschiedenen Facetten meiner Kunst ist.
Das war überhaupt nicht intendiert. Aber als er das dann sagte, dachte ich, ja, das stimmt schon. Aber es ist null so, dass ich irgendwie dabei versucht hätte, nochmal irgendwie in die Vergangenheit zu reisen oder dergleichen.
Ach man, also ich fühle mich... Das ist auch übrigens nicht so. Das habe ich schon oft gehört, dass Leute sagen, ja, nochmal irgendwie alle möglichen Weggefährten auf der Platte. Das ist nicht, warum die Leute, die drauf sind, drauf sind.
Wer dann nicht zu einem Track was ernsthaft beitragen kann, was ich brauche, der ist nicht auf der Platte, nur weil er mein Weggefährte ist oder sowas. Wie ist das entstanden? Hast du die Leute gezielt ausgesucht? Oder hat sich das entstanden, weil man sowieso befreundet ist und sich damit auseinandersetzt? Nee, das hat immer mit dem Track zu tun. Der Track sagt, ey, das braucht Gesang von dem, dem oder von der und der.
Es gibt einen Fall, da ist es umgekehrt. Da habe ich nach einem Track... Nee, ehrlich gesagt, es gibt zwei Fälle. Da habe ich nach dem Track gesucht, weil ich mit den Menschen ein Stück machen wollte.
Das ist einmal bei Haftbefehl und einmal beim Illmatic. Mit dem wollte ich halt unbedingt nochmal ein Stück machen. Aber ansonsten diktiert der Track, wer da drauf kommt oder wen er gerne drauf hätte.
Also sucht sich der Song den Künstler aus. Total. Mach mal ein Beispiel.
Ja, zum Beispiel bei Alles verschwimmt, dem letzten Stück auf dem Album, was ich für ein ganz, ganz wesentliches Stück des Albums halte. Ich singe immer für die Layouts. Und denke immer, das kann so nicht bleiben.
Ich brauche den, den, dieses und jenes. Da singt eine junge Frau drauf, die Nika. Ganz zauberhafte Sängerin, ganz junge Frau auch.
Aber ich wollte noch eine Männerstimme. Ich wollte so ein bisschen rauere. Was heißt, ich wollte.
Ich hatte den Eindruck, das Stück braucht das. Und dann dachte ich, Hagen Stoll wäre es. Und dann hab ich den einfach dem zu einer Videobotschaft geschickt.
Und dann sagt der und läuft. Also das ist ja auch immer, muss man sagen, was ich mir so ausdenke, wollte ich gerade sagen. Oder was ich glaube, was so ein Stück braucht.
Oder höre, was das Stück diktiert, ist mal das eine. Aber die Menschen müssen es halt auch so sehen. Also auch irgendwie finden, dass sie auf das Stück passen und Bock haben, mit mir ein Stück zu machen und so weiter und so fort.
Das ist auch menschlich natürlich immer eine tolle Sache, weil es führt ja dazu, dass du jemanden um was bittest. Und das beinhaltet ja immer auch die Möglichkeit der Zurückweisung, zu sagen, nee, will ich nicht. Und umso dankbarer bist du natürlich, wenn dann Leute, die du so feierst, halt sagen, das mach ich dir gerne.
Aber krass, dass auch ein Moses Pelham sagt, ja, da steckt ja irgendwie doch die Möglichkeit der Zurückweisung drin. Ja, aber ist doch so. Nein, kein Bock, ich will mit dir nicht spielen.
Ja, aber ich finde es so beeindruckend, auch was du sagst, ich bin vor jedem Konzert, ich bin jemand, der ist aufgeregt. Das zeigt ja, dass du auch vor dem Publikum oder vor der Aufgabe oder auch hier vor einer simplen Kooperationsanfrage, sage ich mal, Feature-Anfrage, dass du davor den Respekt, trotz der ganzen Jahre, trotz des Erfolgs, der dir immer Recht gegeben hat und so, dass du davor trotzdem Respekt behalten hast. Das finde ich schon beachtlich.
Weißt du, von der Denke her. Ist ja nicht selbstverständlich. Ja, ich finde schon, ehrlich gesagt.
Aber ... Gehen wir mal ein bisschen durch. Wir haben ja ein bisschen Zeit, deine Musik zu spielen. Da reisen wir natürlich.
Wie spielen wir denn? Ja, wir gehen mal ein bisschen ins Album durch. Du kannst es dir aussuchen. Und natürlich reisen wir aber ein bisschen zurück und haben auch liebevolle O-Töne für deine Show.
Zum Beispiel von der lieben Cassandra, der du ja auch ein Stück Lebenszeit gewidmet und geschenkt hast mit dem Projekt Glashaus. Du bist ja nicht nur Autor und selbst Künstler und Rapper, sondern auch Produzent. Und Cassandra Steen hat immer wieder erzählt, dass sie eigentlich dir ihre Karriere zu verdanken hat.
Und das finde ich auch krass, dass man das einfach da lässt. Und andere auch das von einem erzählen, das rührt mich immer. Ich finde das auch gerade voll rührend und voll schmeichelhaft.
Wow. Und diese Anerkennung, ich will jetzt nicht das Wort Verehrung nennen, aber es ist einfach so vor dem, was du den Leuten geschenkt hast und von deiner Kunst und von deinen Worten, die heilen Jahrzehnte nach. Und das finde ich einfach schön.
Deswegen finde ich, zu sagen, man blickt mal zurück, wenn man auch in der Gegenwart ist und auch nach vorne blickt, finde ich das überhaupt nichts Schlechtes, zurückzublicken. So ein bisschen Vergangenheitstreue oder so. Weil das ja etwas ist, was die Jahrzehnte überdauert hat.
Und das muss man erst mal schaffen, irgendein Werk oder irgendwas zu erschaffen, was einfach nach 30 Jahren oder 25 Jahren geblieben ist bei den Leuten. Also das finde ich richtig fett. Ja, ich bin gerade immer noch voll gerührt von dem, was du gesagt hast, was die Cassandra sagte.
Weil ich habe das immer als Privileg empfunden. Gerade bei ihr, weil die ja was an den Tisch bringt, was ich überhaupt nicht habe. Also mir die Gelegenheit gibt, mit einem Mittel zu arbeiten, über das ich selbst nicht verfüge.
Das ist so ein Geschenk immer. Wenn du dann zu Hause sitzt und irgendwelche Gesangsmelodien singst, mit der Perspektive, das singt aber jemand, der richtig singen kann. Und das dann zum ersten Mal hörst.
Das ist immer ein ganz wahnsinniger Moment halt. Und so umgekehrt hat sie es auch gesagt. Das müssen wir untereinander legen.
Weil sie hat gesagt, natürlich hat sie diese wunderschöne Stimme und das, was sie singt, sie fängt an einzuatmen und fängt an zu singen und so fort. Ist ja diese gewisse Magie im Raum. Irgendwas macht das mit dem Nervensystem, mit dem Vegetativen, wenn sie anfängt zu singen.
Die hat irgendeine Frequenz, wo man einfach, egal wer da sitzt, sagt, schön. Das gibt so einen Frieden, wenn sie anfängt zu singen. Ich liebe das sehr.
Und sie sagt, was ein Privileg, dass jemand wie Moses mir die richtigen Worte gibt, dass ich die singen kann. Und das ist halt wunderschön. Ja, finde ich auch.
Cassandra, gib mal. Wir feiern dich gerade ein bisschen. Ja, Cassandra, deswegen spielen wir natürlich auch einen Song von Glashaus.
Hast du einen Song, den du gerne hören möchtest in deiner Show, in deiner Moses Pelham Letzte-Worte-Show? Cassandra ist natürlich auch auf dem Album. Alles, was du brauchst, zusammen mit M.A.D.I.C. Dann erzähl mir was von... Dann fangen wir da an bei Cassandra und erzähl mir... Lass uns ganz kurz eintauchen in diesen Song mit euch. Ja, gut.
Das ist echt ganz schnell erklärt. Ich habe wirklich nach dem Stück Ausschau gehalten, auf dem ich nochmal mit dem Kosta, aka M.A.D.I.C., rappen könnte, hatte das und es war halt sofort klar, ja gut, das ist irgendwie Struggling Teil 3 oder 4. Hier muss die Cassandra auch drauf. Dann haben wir ihr zusammen eine Sprachnachricht geschickt.
Auf dem Studio. Wann war das? Ja, irgendwann im Sommer, ne? Sommer 24. Und dann hat sie direkt geantwortet? Oder hat sich ein paar Tage Zeit gelassen? Nee, ich glaube, die hat an dem Tag noch geantwortet.
Ja, wenn's sein muss, komm. Ja. Okay, dann sagen wir, bitteschön.
Einmal Cassandra Steen auf dem Album. Letzte Worte mit dem Song. Alles, was du brauchst.
Wie geht es weiter? Wen picken wir uns raus? Mit den Stücken, die wir spielen wollen. Vielleicht mit den Onkels? Ja, klar, gerne. Finde ich auch toll.
War das auch so, dass du den Song hattest und der Song gesagt hat, wir wollen oder ich möchte gern die Onkels für mich haben. Total. Wirklich? Ja, klar.
Aber was natürlich voll der verrückte Wunsch ist, weil böse Onkels und Feature ist natürlich so was. Das gibt's ja nicht. Eben, deswegen frag dich.
Richtig irre. Ja, aber so ist es manchmal. Hast du das Gefühl? The song wants what the song wants.
Okay. Und dann hast du was gemacht? Habe ich dem Stefan geschrieben. Ich habe eine komische Frage.
Okay, und dann hat er gesagt, verstehe ich, ist komisch, aber komm, lass mal probieren. Das ist schon ein Moment her. Das ist das erste Stück, was ich für Letzte Worte hatte.
Okay, krass. Das ist echt schon ein Moment her. Ich nehme an, dass er was gesagt hat wie, ja, ich muss mal mit meinen Kollegen sprechen.
Ja, toll. Und wenn du sagst, der Song wollte die Onkels haben, den gab es ja schon, wann ist der entstanden und was war dein Gefühl bei diesem Song, zu dem du ihn entstehen hast lassen? Ja, das kann ich selbst immer viel schlechter sagen, als das Lied es formuliert. Dafür gibt es ja diese Stücke, weil die was formulieren wollen mit den verschiedenen Mitteln, die da zusammenwirken.
Wie ich es jetzt hier in dem Gespräch niemals könnte. Also sind deine Songs klüger als du? Ja, klar, haben natürlich aber auch mehr Mittel. Also das Playback, das geschriebene Wort, das aber im Vortrag nochmal was ganz anderes kann und das alles in Kombination, während ich hier alleine sitze und versuche, irgendwie mit dir was zu erzählen.
Wobei du ein großer Wortakrobat bist, das muss man auch sagen. Ja, aber mein durchdachtes Wort ist doch viel stärker, als das, was jetzt hier gerade so rausplumpst. Also ich sage dir ehrlich, das ist das, was mich an dieser Kunst so fasziniert, dass sie was formulieren kann, dass ich dir nicht erklären könnte.
Also dass sie dich auf ganz andere Art und Weise erreicht. Da ist eine ganz andere Wirkmächtigkeit als einfach nur das gesprachene Wort. Und als du dich auf deine, die Begegnung eingelassen hast für diese neuen Songs, die auch raus wollten, für dein neues Werk und so, musstest du da an einen Ort gehen oder spielt das keine Rolle? Du meinst so wie die Leute, die irgendwie in die Karibik fahren, um eine Platte aufzunehmen? Ach ja, oder weiß ich gar nicht das.
Oder ob du wirklich sagst, okay, ich habe hier meine Umgebung, da ist ein geschützter Raum von mir, da kann meine Kunst irgendwie raus oder passiert dir die einfach, egal wo du bist? Weißt du, so ein Stück ist ja nicht plötzlich da, sondern besteht ja aus ganz vielen Elementen und deshalb sammle ich dauernd Elemente, egal wo ich bin. Das kann ein Wort sein, eine Zeile, eine Akkordfolge, irgendein Sample, weißt du? Das war das eine. Also ich habe so viel Wertschätzung für diese Sache und weiß, dass die auch sehr launisch ist.
Manchmal passiert da überhaupt nichts. Dass ich halt gelernt habe, zu nehmen und zu archivieren, wenn was kommt. Das ist gut.
Und nicht irgendwie so, jetzt geht es los, ich habe gerade Bock, was haben wir denn da? So funktioniert das nicht. Also für mich jedenfalls nicht. Das heißt, es gibt ein paar Sachen, die ich wann immer sie kommen, egal wo ich halt gerade bin, nehme und archiviere und so.
Aber letztlich so die Ordnerei davon und damit mich so richtig dem hingeben, das kann ich tatsächlich am besten zu Hause in meinem Musikzimmer. Aber wie gesagt, wenn es sein muss, auch wo immer man gerade ist. In Frankfurt.
Richtig. Nimmst du uns ein bisschen mit in dein Frankfurt? Du bist, glaube ich, einer der berühmtesten Frankfurter. Ich bin manchmal im Goethe-Haus, wenn ich in Frankfurt bin.
Ehrlich? Ja, ich mag den Ort so gern. Wirklich? Ich war da schon sehr, sehr lange nicht mehr, aber ich mag es da auch. Ich mag es einfach total gerne.
Ich bin immer fasziniert, dass man die Treppen auch laufen kann und dieses Knarren der Treppen und dann die einzelnen Zimmer. Ich werde jetzt auch nicht müde, mir alles die Geschichte nochmal anzuhören. Die Führungen sind ja immer.
Ich mag es einfach total gern. Hast du Dichtung und Wahrheit gelesen? Ja. Das ist halt so verrückt, wenn man das dann sieht, aber seine Worte im Ohr hat.
Das ist so irre. Und ihm dann dieses Geschirr da runterschmeißen. Ich bin immer wieder erschüttert, ich komme nicht drüber weg, dass die Ginkobäume nicht mehr stehen.
Wo stand denn der Baum? Im Innenhof. Ach, tatsächlich? Die Bäume waren Ginkobäume, wunderschöne Ginkobäume. Aber das Gedicht heißt Ginkobaum.
Ja. Und im Innenhof waren die Ginkobäume und aufgrund der Renovierungsarbeiten sind die gefällt worden. Und das ist was, das fühlt sich so unglaublich fürchterlich an.
Und ich habe vor meinem Zuhause in Saarbrücken einen großen Ginkobaum stehen und bin ganz glücklich darüber und denke immer an Frankfurt. Aber dort bin ich halt super gern. Warte mal, ich wollte was ganz anderes sagen.
Du warst der berühmte Frankfurter und warst bei Goethe. Nach Goethe. Genau, deswegen haben wir Goethe.
Auch das ist sehr, sehr schmeichelhaft. Ich habe mir überlegt, welche berühmten Frankfurter, Goethe und Moses Pennen. Entspricht glaube ich nicht ganz der Wahrheit.
Weiß ich nicht. Ich glaube, erst mal die ganze aktuelle erste Mannschaft von Eintracht Frankfurt. So fängt es mal an.
Grüße. Und so weiter und so fort. Aber ist ja auch was.
Gehst du zum Fußball? Überhaupt nicht. Also so alle Jahre wieder. Ich habe überhaupt keine Ahnung.
Interessiere mich auch nicht dafür. Ja, ich wollte, dass du uns ganz kurz gedanklich, wenn wir die Augen zumachen, dass du uns ganz kurz mit in dein Frankfurt nimmst. Also du hast ja dein Musikzimmer dort und lebst du pompös dort oder lebst du ein bisschen puristisch.
Wie lebt Moses Pennen und wie fühlst du dich wohl? Bist du, keine Ahnung, brauchst du deinen Rote-Bete-Saft am Tag? Brauchst du aufgegossenen Tee? Was ist das, wo du sagst, hier fühle ich mich wohl. Hier ist mein Lieblingsplatz. Nimm uns ganz kurz mit zu dir.
Ich würde nicht sagen, dass ich pompös lebe. Du weißt überhaupt nicht, wie ich das beschreiben soll. Wenn ich jetzt wirklich interessiert.
Geh mal auf meinen Insta-Kanal. Da siehst du schon irgendwelche Fotos von mir zu Hause. Siehst du, wie das da ist? Nein, einfach dein Gefühl.
Wie bist du? Bist du gerne leger zu Hause? Liebst du, hast du gerne? Oder läufst du zu Hause im Anzug rum? Ja, oder bist du so? Zu Hause und zum Schlafen trage ich nur Anzug. Mit Krawatte und allem. Hast du ein offenes Haus? Ist die Tür offen? Kann man zu dir kommen? Sind Freunde immer willkommen? Lebst du lieber ein bisschen zurückgezogen? Wenn da geklingelt wird, ich gehe niemals an die Tür.
Nie. Wenn ich nicht verabredet bin, das interessiert mich überhaupt nicht. Also es klingelt bei dir und dann sagst du, ich bin nicht verabredet, ich gehe auf gar keinen Fall.
Auf keinen Fall. Das ist doch keine Kneipe, Digga. Niemals will ich die Tür öffnen.
Niemals. Was ist, wenn da so Sternsinger kommen oder so? Oder Süßes oder Saures? Ich werde nie erfahren, wer da kommt. Ich weiß nicht.
Ich bin nicht verabredet. Okay. Und wenn du verabredet bist und es klingelt an der Tür? Mach ich trotzdem nicht auf.
Okay, warte. Aber ist Moses Pelham ein guter Gastgeber? Hast du gerne Leute um dich rum oder ist es immer so ein bisschen ... Ach, ich habe schon gerne meine Ruhe. Was eine schöne Überleitung.
Was ich eigentlich sagen wollte, als du sagst, wie ist denn dein Frankfurt? Ich bin sehr mit dieser Stadt verbunden, muss man sagen. Weil ich da letztendlich alles vorfand, was ich brauchte, um derjenige zu werden, der ich sein wollte. Aber letzten Endes sind es ja immer die Menschen.
Es liegt ja nicht an irgendeinem Haus oder irgendeinem Baum oder irgendeinem Park. Und wir haben schöne Parks und so. Es sind die Menschen.
Hast du viele Menschen um dich rum, die geblieben sind in all den Jahren? Oder hast du auch neue Zugänge? Nicht viele, aber sehr, sehr liebe. Auf die Quantität kommt es ja null an. Es kostet sogar ... Ich meine, auch menschliche Beziehungen zu pflegen und zu haben, kostet ja auch Aufmerksamkeit und Energie.
Und ich finde, aber es kommt ja darauf an, wie man sozialisiert ist. Es gibt ja Leute, die sagen, so sauviele Freunde und hier und da. Ich kann das nicht so nachvollziehen, weil ich finde, dass man eine gewisse Kraft und eine gewisse Aufmerksamkeit auch braucht.
Ich wüsste gar nicht, wie ich das machen soll. Am liebsten bei Rojas, gell? Ich möchte ja niemanden so belästigen. Und nicht belästigt werden.
Und nicht belästigt werden. Das ist korrekt, ja. Komm, wir picken noch weiter.
Weiter geht's. Fisch, komm, mach die Angel raus. Und wir landen bei ... Xavier! Stück Eier.
Tatsächlich. Auf aktuellem Anlass, das geht ja gerade viral auch. So sagt man ja.
Viral auf TikTok. Was geht viral? Ein Song von ihm. Tatsächlich? Was denn? Der Fels.
Genau. Ich wusste nicht, weil es jetzt nicht so ein gängiger Song ist, der uns so ... Ja, genau. Der Fels.
Richtig. Er geht gerade viral. Hat mich total gefreut.
Weil dritte dieses Lied singen. Ja, das ist ja bei TikTok so. Also irgendwie jemand übernimmt das und postet das und nimmt das als Hintergrund.
Und das geht völlig durch die Decke gerade. Ach, wie schön. Weil jeder haben, jeder spielen überall.
Es ist brutal so, dass, wie gesagt, Bigges gespielt hat jetzt und es kam unerwartet für mich. Und ja, und dann habe ich euren Song gehört und so, dass du ihn dabei hast. Die Leute haben irgendwie Sehnsucht auch noch seinen Worten nach dieser ganzen Zeit.
Und schön, dass du ihn auf dem Album hast. Hat der Song sich auch Xavier ausgesucht? Erzähl mir von dem Song. Ja, total.
Vor allen Dingen war es aber für mich so, dass ich das Intro, also der Anfang vom Ende, heißt das Stück, das wollte ich in ihm haben. Das war so, pass auf, ich muss den haben. Ja, kenn ich.
Ja, ja. Und dann telefoniert ich mit ihm und sagt, ja, denkst du mir auf meinem Album? Und er sagt, ja, wenn du gecancelt werden willst. Nein, Bruder, komm.
Und dann kam er und hat mir das Gott sei Dank gesungen. Jetzt ist es für uns, für dich, du hast mit ihm lange gearbeitet, du hast ihn produziert, ihr habt eine lange Wegstrecke hinter euch auch. Dann kam er und hat das gesungen.
Wie war das für dich, ihn auf deinem Song zu hören, auch nach all dem, was passiert ist? Und wie war das, als er anfing das zu singen, stelle ich mir bewegend vor. Das stimmt. Es ist voll bewegend, aber es ist so, wie es immer war.
Das ist nicht so, ah, das habe ich ja noch nie erlebt, sondern, ja genau, ich bin zu Hause so. Normal klingt so, als sei da keine Freude, die Freude ist groß, aber es ist, ja, so gehört das. Ich meine nicht normal, sondern richtig so, genau so, wie es gehört.
Als ob nichts gewesen ist, das meine ich. Ich habe das letzte Jahr mitbekommen, das sind ja dann auch, warum geht etwas viral auf TikTok und so, das sind ja auch, keine Ahnung, Strahlungen, Gedanken oder so. Ich habe im letzten Jahr mitgekriegt, dass immer mehr Leute gefragt haben, wo ist er denn, was macht er denn, Oliver Pocher hat ihn mal mit auf seiner Tour irgendwie ein bisschen genommen.
Ich hatte das Gefühl, dass die Leute auch tatsächlich, ja, eine Sehnsucht haben nach seiner Stimme, nach seinen Worten. Es hat niemand auf seinen Platz irgendwie eingenommen in der Zeit. Und ich habe ihn, wir hatten so ein kleines Hörerkonzert kurz vor dem, ich nenne das jetzt mal, vor diesem Skandal, nachdem er sich so verabschiedet hatte.
Und ich habe eines der letzten Interviews mit ihm gehabt in seinem Studio, durfte ich nicht mehr ausstrahlen dann, aber habe ich so genossen. Es war ein tolles Gespräch. Es war ein tolles Konzert.
Und die Leute haben, glaube ich, einfach Sehnsucht nach seiner Musik.
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