Music Made in Germany - mit Miriam Audrey Hannah

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Der Podcast zur Radioshow

Transkript

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(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.)

Und damit hallo, meine lieben Music-Media-Journalists, hier mit heute einem wirklich ganz besonderen, auch begnadeten Künstler, Komiker, Musiker, Künstler, Stand-Up-Comedian, Buchautor und einfach ein toller Herzensmensch, ein, ja, ein Vulkan der guten Gefühle. Herzlich Willkommen, Ralf Schmack. Wow, was für ein Willkommen, das ist ja unglaublich.

Ich danke dir sehr. Also besser kann es nicht werden, es war sehr schön mit dir, es war sehr großartig, es war ein tolles Interview. Komm, wir sehen uns auf deiner Tour.

Ja, danke, schön, wir sehen uns. Tschüss. Ich komme dich besuchen, nicht nur, ich bin auch gestern Abend mit dir eingeschlafen, das war das Letzte, was ich mitbekam, als ich ein bisschen Fernsehen noch geguckt habe, und zwar, das war deine Werbung, da kamst du auf einmal als Werbegesicht.

Okay, ich kam als Werbegesicht, ja, das war wahrscheinlich HD+, nehme ich an, oder? HD+, und das fand ich total, weil die Werbung heute ist ja nicht mehr so geschichtenreich wie früher, wenn man irgendwie mal überlegt, manche Werbeslogan oder so, die hat man ja bis heute drin im Kopf, so Werbemelodien und so. Das stimmt. Aber dieser Werbespot von dir, guckt euch das mal rein, HD+, Werbegesicht Ralf Schmitz, da geht es richtig zur Sache und mich hat das richtig auch unterhalten, ja.

Mein Gott, hör doch auf mit der Lobhudelei, ich werde ja rot hier, Gott sei Dank sieht man es nicht, aber es ist ja toll, freut mich, dass es dir gefällt, es hat auch viel Spaß gemacht beim Drehen, muss ich sagen, vor allem der Special Effect, das Mann, was heißt Special Effect? Dieser Stunt, dass ich da bei einer Szene so weggezogen werde, vom Wind quasi durch die Gegend geschleudert werde, es hat so einen Spaß gemacht, großartig. Du sagst, man sieht es Gott sei Dank nicht, angucken kann man sich Ralf Schmitz natürlich in den Socials zu diesem Interview, also ich sehe diesen jungen, dynamischen Mann nämlich genau ins Gesicht. Und ich habe gestern mit meiner Mama darüber diskutiert, über deines Alters und ich war, ich habe mich, also wir haben uns beide total verhauen und dann haben wir aber danach doch gesagt, ah, es macht doch Sinn.

Manche sagen ja total gerne das Alter und manche gar nicht, deswegen erwähne ich es einfach nicht, weil ich ja nicht weiß, wie du zum Alter stehst. Ich bin vor kurzem, ich habe genullt, ich bin vor kurzem 50 geworden, wer glaubt es, wäre so, glaube ich. Ja, ist so krass und Leute, ich schaue ja direkt ins Gesicht und du siehst so ohne Alter aus, das gibt's ja überhaupt nicht, du siehst so fresh aus, ist echt krass.

Meine Liebe, was machst du heute Abend? Vielleicht sollten wir wo hingehen, das ist ja unglaublich, also das sind ja unglaubliche Lobhudeleien hier, ich weiß gar nicht mehr. Nein, stopp, Job you like klingt, nee, warte, Moment Ralf, warte, ich hake ein, auch aus journalistischem Hintergrund, Job you like, das ist so ein Wort, das klingt schon, das klingt nach nicht ernsthaft, das klingt nach Übertreibung und so, als ob man irgendwie das sagt, um irgendwas zu, aber ich hab mich ja jetzt nur an Fakten und auch, okay, einem persönlichen Eindruck gehalten, aber das klingt unwachhaftig, wenn du das so abwertest. Ich will es gar nicht abwerten, ich bin nur schamhaft, peinlich, berührt und sehr angetan.

Ich finde aber schön, dass du von Fakten sprichst, dass du sagst, nein, es ist einfach so, es ist eine Tatsache, es ist nicht nur eine persönliche Beobachtung, sondern eine absolute Tatsache, dass ich viel jünger aussehe, als ich tatsächlich bin. Wer hört das nicht gern? Aber es ist, aber das fällt dir ja auch selbst aus, das ist ja wahrscheinlich eine Typsache und ich, das ist manche, ich glaube, wenn wir da zusammensitzen, ich hab mein Leben lang nichts anderes gemacht als, ich hab mit 15 schon angefangen im Radio zu arbeiten und so, also ich hab nur das gemacht in meinem Leben immer wieder und wird auch beibehalten werden und du ja wohl auch, das ist ja irgendwie was aus einem so rauskommt und du wüsstest noch, wir werden noch so da sitzen, da bist du irgendwie 70, da sag ich immer noch, Mensch, siehst du gut aus. Ich glaube auch, du wirst immer noch so und ich werde dasselbe über dich sagen, mein Gott, siehst du gut aus.

Oder anders, es wird dann wahrscheinlich etwas anders klingen, es wird dann so sein wie, oh mein Gott, siehst du immer noch jung aus, das sieht ja toll aus, du hast ja überhaupt keine Falten. Gut, ich hab die Brille nicht auf, aber ist egal, du siehst toll aus. Oh, schön, ich freue mich drauf, bis dahin haben wir einen schönen Podcast irgendwie zusammen, aber gib mal zu, die Stimme, die du gemacht hast, ist schon eher gen 90, wollen wir jetzt die 70-Jährigen da draußen nicht, ich meine, unser Bundeskanzler ist auch, glaube ich, 70, oder? Das glaube ich nicht, das glaube ich nicht.

Ich doch. Ich meine, meinst du Scholz oder Merz? Ich meine Merz. Der ist doch nicht 70.

Moment. Ja, google mal, ich glaube, der ist nicht 70. So viel Zeit muss sein.

Ja, nein, der ist doch nicht 70. Nee, sondern? Ist er? Wie alt? Er wird 70. Er wird 69, sag ich doch.

Das sind große Abstände, finde ich. Entschuldigung, bist du eigentlich von deinem Charakter her jemand, der so viel kann wie du, ne? Ich flick nochmal los. Jemand, der so viel kann wie du, oder so, warte, ich sag's negativer, jemand, der so vielschichtig ist, verzettelt derjenige sich da nicht? Ist es da nicht so, dass wenn man so vieles auf so vielen Sachen macht, dass man dann irgendwie nix richtig macht? Ist dir das lieber? Äh, nein.

Ich muss sagen, wenn man vielfältige Interessen hat und wenn man tatsächlich merkt, dass das alles, was ja ehrlich gesagt nur die Klaviatur meines eigentlichen Berufes ist, Schauspiel, ne? Also ein bisschen sprechen, ein bisschen singen, ein bisschen sich bewegen können, das gehört ja alles zum Beruf Schauspiel, wenn du so willst, in meiner Leswelt. Und wenn man dann diese Klaviatur, Gott sei Dank, bedienen darf, weil man das mehr oder weniger mal gelernt hat und vielleicht auch hier und da ein kleines Talent mitbringt, dann ist das ja ein Geschenk. Da muss man vielleicht hier und da ein bisschen aufpassen, sich nicht so verzetteln, wie du sagst, aber eigentlich ist es eine tolle Möglichkeit, immer wieder neu in die Sachen einzusteigen.

Weil wenn ich jetzt eine Synchronisationsarbeit habe und mich hineinfallen lasse im Studio, spreche und einer Animationsfigur im Zweifel meine Stimme gebe und da meine ganze Leidenschaft reinstecke, dann hab ich dann am nächsten Tag nächste Woche, hab ich dann vielleicht wieder die Bühnenshows und stehe live auf der Bühne. Was ich dann wieder liebe und dann als nächstes kommt vielleicht ein ganz anderes Projekt, wo ich dann vielleicht eine kurze Rolle in einem Film habe und so weiter. Also diese ganze Vielfältigkeit bringt mit, dass man nicht in Routinen verfällt, was mir wahnsinnig gut gefällt.

Du bist mir auf den Leim gegangen. Ich wollte dich ja was ganz anderes fragen. Was hab ich nicht bemerkt? Du hast nicht bemerkt, dass ich gar nicht das fragen wollte.

Ich wollte nur fundierter darstellen, dass du einfach ein Genie bist. Ein Genie aus deiner Zunft. Das Schmatzen kam vom Ralf.

Ein Empörungsschmatzen. Nein, Empörung nicht. Ein peinlich berührtes.

Das ist ja furchtbar. Das hört ja überhaupt nicht mehr auf. Ja, es ist aber so.

Ich wollte es einfach nur darstellen und wollte es ganz gerne nutzen. Aber wir wissen das sowieso schon. Ich wollte eigentlich sagen, wegen deines Geburtstags, wegen deiner 50.

Und die Debatte, weil wir im Kopf hatten, du bist so 80er geboren, 43 maximal oder so. So dachten wir. Aber dann kam ja der Gedanke, du begleitest einen ja schon so lange, so intensiv.

Irgendwo müssen ja die Jahre sein. Das ist halt das Schöne. Wir sind eigentlich mit dir alle erwachsen geworden.

Oh Gott, dass ich das auch mal höre irgendwann. Der Zeitpunkt ist gekommen. Großartig, ich liebe es.

Es ist aber so, du hast ja auch ganz jung angefangen und viele wirklich prägende Ereignisse bei uns geschaffen. Aktuell feiern wir dich auch bei LOL natürlich. Und seit drei Staffeln schon, oder? Ist das jetzt die dritte Staffel, die du mitmachst? Die zweite.

Und das ist halt auch schon toll. Das Format ist halt toll. Und jemand wie du, der im Improvisationstheater so geil bist, das ist halt schon großartig zu schauen.

Es ist lebensverändernd. Es ist das Tollste und das Schlimmste, was man als Komikerin, Komiker machen kann. Das ist toll, weil man natürlich in seinem Element ist, spontan sein zu müssen, zu dürfen.

Es ist schlimm, weil man nicht lachen darf. Ich hab schon mal an anderer Stelle erwähnt, es kämpfen ja immer zwei Sachen gegeneinander. In meiner Person, sag ich mal.

Also das Komiker-Gehirn kämpft gegen das Komiker-Herz. Das Komiker-Gehirn sagt die ganze Zeit, pass auf, Leute, wir haben uns doch darauf eingelassen. Wir wissen, was der Deal ist.

Wir sind hier, wir dürfen nicht lachen, die anderen dürfen nicht lachen. Da passiert nichts. Wir spielen also die ganze Zeit so in Watte rein und wir kriegen keine Rückmeldung.

Das war doch der Deal. Und das Herz schreit, ja, ist okay, aber ist doof. Finde ich kacke.

Ich finde, aber trotzdem kommt nichts zurück. Und dann sagt wieder das Gehirn, ja, ja, aber das war doch der Deal. Dann sagt das Herz, ja, aber das ist trotzdem doof.

Wir haben ja eine andere Verabredung mit dem Publikum seit Jahren, dass wir uns was ausdenken und dass die Leute tendenziell zumindest darüber lachen. Es ist schon, es ist schwierig. Das braucht ein bisschen Zeit, um sich daran zu gewöhnen.

Ja, aber jetzt kennen wir doch alle die legendären Gesichter, in die man dann schaut. Jeder hat ja so seine Technik, seine Krampftechnik, wie er es irgendwie schafft. Also du spürst ja auf jeden Fall den Kampf gegen das Lachen.

Das ist ja auch eine Resonanz, oder? Ja, natürlich. Also ich spüre den Kampf. Aber du bist ja auch dann, wenn du gerade eine Szene, eine Nummer, was auch immer vorbereitet hast und du führst die dann bei Loll auf, sozusagen.

Geht ja dann auf die Bühne, hinter den Vorhang, vor den Vorhang. Und dann hast du eine Idee mitgebracht. Und dann guckst du ja ein Gesicht ab.

In manchen liest du, die müssen sich zusammenreißen. Aber manches Pokerface ist auch wirklich sehr gut. Also das ist schon, du hast wirklich keinen Plan.

Ist das jetzt so ein bisschen lustig? Ist das sehr lustig? Müssen die sehr kämpfen? Müssen die wenig kämpfen? Kein Indikator dafür. Das ist schon teilweise schwer. Wer hat denn das beste Pokerface? Weiß ich gar nicht.

So in echt, wenn du überlegst. Wer hat denn, wo du sagst, boah, das ist echt, das ist krass. Hazel hat ein gutes Pokerface.

Hazel hat ein gutes Pokerface. Otto gar nicht. Otto hatte ein ganz beschränktes, ein beschränktes Pokerface.

Der musste sich echt zusammenreißen, Otto. Und Hazel hat ein ganz gutes. Aber wir haben uns ja auch so zwei, dreimal im Gespräch durchaus gekebbelt, sag ich mal, uns gefordert.

Und das war gefährlich, muss ich sagen. Hazel, das macht schon viel Spaß. Sie hat einen tollen Humor.

Was ist denn dein Gesicht? Mein Gesicht? Dein Kampfgesicht gegen das Lachen. Also man hat mir gesagt. Die Hazel macht doch immer so.

Ja, ja, ja. Ich mache dann immer. Ich reiße dann Augen und Mund auf, aber ohne zu lachen natürlich.

Und versuche dann, ein total bescheuertes Geräusch zu machen, um mich abzulenken. Also wirklich maximale Gesichtsentspannung oder Verspannung, wie auch immer man das sieht. Und damit versuche ich, ein Lachen zu verhindern.

Es klappt natürlich nicht. Aber man ist auch scheißegal. Entschuldigung, es ist furchtbar egal, was man macht.

Hauptsache, man macht irgendwas, um nicht zu lachen, glaube ich. Also ich habe mal gelesen, dass Dagmar Berghoff, die Nachrichtensprecherin der letzten 300 Jahre, dass Dagmar Berghoff sich, wenn sie lachen musste, und da muss ja bei der Tagesschau immer ernst bleiben, vor allem damals, dann hat sie sich einen Nagel ins Nagelbett des anderen Fingers geschoben. Also durch diesen Schmerz ablenken lassen.

Das ist natürlich ganz schrecklich. Das klingt wie Folter. Ist es ja auch.

Und das habe ich auch mal versucht bei Leuten. Das klappt überhaupt nicht. Da musst du noch mehr lachen, weil du denkst, aua.

Warte, was hast du versucht? Ich habe versucht, diesen Tipp von Dagmar Berghoff zu machen. Du hast dir einen Nagel irgendwo reingerammt. Ja, Moment, langsam.

Einen Fingernagel. Entschuldigung, das habe ich falsch ausgedrückt. Einen Fingernagel in das Nagelbett des anderen Fingers.

So, nicht irgendein Nagel, nicht ein Hammernagel, den man in die Wand haut. Ich habe es falsch ausgedrückt, verzeih mir, sondern einen Fingernagel natürlich. Und den schiebt man so ein bisschen ins Nagelbett, dass das so einen leichten Schmerz, und das würde einen dann ablenken.

Das hat bei mir nicht funktioniert. Das fand ich so absurd, dass ich dachte, jetzt tust du dir selber weh, bist du bekloppt, das war noch lustiger. Also das war gefährlich.

Also man kann sich nicht wirklich vorbereiten. Als wir gestartet sind in deine Show, habe ich ja ein kleines Stückchen aufgezählt, was du alles darbietest. Und uns ein gutes Gefühl zu geben.

Ich verstehe. Und uns zum Lachen zu bringen und uns zu unterhalten. Ich danke dir.

Du gehst ja auch auf Tour. Du hast ja auch ein eigenes Programm, eigene Tour. Nicht nur bei Fernsehen, Filmen und alles mögliche machst du mit, sondern du hast ja auch eine eigene Tour.

Ja klar, ist ja auch normal, dass man das hat. Und deswegen ziehst du ja durchs Land und bist überall da, kommst zu uns in die Nähe. Ja.

Da wird es aber, September bist du in Saarbrücken. Ja. Und ich gucke mal ganz kurz, auch in Mainz bist du unterwegs.

Genau. Das ist natürlich toll, wir möchten da auch gerne hin. Ja kommt, da komme ich ja her.

Ich komme ja ursprünglich vom Theater. Ich habe ja damals Schauspieltanz, Gesang studiert so ein bisschen und habe dann vorgehabt, es hat ja auch einigermaßen ganz gut geklappt, zur Bühne zu gehen. Ich wollte ans Theater.

Meine erste Idee war nicht Film und Fernsehen. Meine erste Idee war Theater. Das heißt, dieses live auf der Bühne stehen, das schlägt mein Herz am lautesten, glaube ich.

Das ist mein gefühltes absolutes Zuhause. Da fühle ich mich unfassbar wohl. Ich liebe den direkten, spontan durch die Impulse, spontanen Kontakt mit dem Publikum.

Und ich liebe es, dass jeden Abend neue Dinge auf mich warten. Dass Menschen, ich habe tatsächlich ein Interesse an Menschen. Deswegen binde ich das Publikum so viel ein, weil ich nichts schöner finde, als zu hören, was Menschen mitbringen für Geschichten.

Und die baue ich dann natürlich in meine Situation allabendlich dann, speziell am einzelnen Abend natürlich, mit in die Show ein. Und das, finde ich, ist für mich die schönste Form von Begegnung zwischen Künstler und Publikum. Du lässt ja dadurch auch eine Nähe zu oder begünstigst eine auch angenehme Situation, dass man selbst was mitbringen kann.

Hast du irgendwie eine Geschichte, die du erzählen kannst von vielleicht einer Begegnung, die dich überrascht hat oder die dir viel bedeutet hat? Unendlich viele. Ich habe unendlich viele. Mir fallen zwei ein.

In der aktuellen Show interviewe ich meist ein älteres Publikum, ein älteres Paar und frage die zu ihrem Leben aus und stelle damit ein Musical zusammen. Das auch improvisiert. Ich habe einen Pianist dabei.

Und dann mache ich aus dieser Erzählung, aus diesen Angaben, aus diesem Leben dieser beiden Menschen, dieses Paars, ja schon viele Jahre miteinander unterwegs ist, daraus mache ich ein kurzes, schnelles, meist sehr lustiges, wie ich finde, Musical. Und da gibt es natürlich unfassbar tolle Situationen. Da gibt es Paare, die sind seit 40 Jahren zusammen und du guckst die an und du denkst, das gibt es doch gar nicht.

Die verhalten sich, als wären sie gerade seit drei Wochen frisch verknallt. Das ist toll zu sehen. Und dann gibt es Paare, die sind auch unglaublich immer noch verliebt ineinander oder lieben sich, gehen aber sehr schroff miteinander um, auf eine sehr lustige Art und Weise.

Also man sieht allabendlich, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten, Varianten es gibt, das Leben miteinander zu verbringen. Und da zugucken zu dürfen, ist wirklich toll. Ich habe schon Liebeserklärungen von Männern und Frauen quasi jetzt auf der Bühne, so im Kleinen mitbekommen.

Und das Publikum ist immer hin und weg. Wenn dann zum Beispiel er sagt, ich bin mit der Frau zusammen, die gibt mir oft, tierisch oft einen Keks, aber ich möchte mit niemand anderem auch nur eine Minute sonst zusammen sein. Das ist die Frau meines Lebens.

Und das sagt er dann einfach so, ist sich dessen gar nicht bewusst. Genau das hatte ich nämlich vor kurzem. Und das ganze Publikum schmilzt weg, ich auch.

Und das ist einfach ein ganz toller Moment, ganz oft. Und die andere Geschichte, die mir einfällt, ist, dass ich zuletzt eine Situation hatte, ich hole ja Menschen auf die Bühne. Und dann hatte ich eine Frau, die saß in der zweiten oder dritten Reihe.

Und es gibt eine Improvisation, wo ich den Zuschauer, die Zuschauerin bitte, zu einer Szene, die ich spiele, Geräusche hinzuzufügen, mittels eines Mikrofons. Und die kam auf die Bühne. Und jetzt merkte man in der Situation, im Interview, also was heißt in den ersten drei, vier Sachen, wo kommst du her, was machst du, was tust du, wie heißt du und so weiter, da merkte man, dass sie ein wenig stottert.

Und man merkte jetzt auch, was ja überhaupt kein Problem ist, natürlich stottert sie halt, aber man merkte, dass das Publikum relativ ruhig wurde, weil sie dachten, oh, das ist jetzt so ein bisschen eine Gratwanderung. Jetzt wird es spannend. Also nicht im Sinne von Beobachten und Gemeinsein, sondern klappt das jetzt? Und hat die jetzt eine Chance? Und ich bin da sehr offen mit umgegangen.

Sie natürlich auch. Warum auch nicht, sagt jetzt jeder, ist ja auch klar. Aber man könnte ja auch in Schwierigkeiten geraten.

Und dann habe ich mit ihr gesprochen, habe gesagt, willst du das tun? Und dann sagt sie, ja, sehr gern und stotterte ein bisschen. Und dann kam es zu dieser Szene und ich habe gedacht, okay, dann dauert es hier und da vielleicht ein bisschen länger. Und dann ist das eben so.

Und dann fing sie an und sie stotterte gar nicht mehr. Und sie hat diese Geräusche mit so viel Lust, mit so viel Leidenschaft und ich schwöre dir, mit so viel Humor rübergebracht. Nochmal, ohne zu stottern, selbst wenn sie es gemacht hätte, egal.

Aber die war so in ihrem Element. Die hat sich so aufgehoben gefühlt. Die hat so tolle Ideen gehabt, wie viele andere sie nicht haben, müssen sie auch gar nicht, aber sie hatte sie nun mal.

Du kannst dir den frenetischen Applaus nicht vorstellen danach. Diese Bewunderung, dieses, du hast es gemacht, du hast es toll gemacht. Du bist eine wunderbare Person, du warst so lustig.

Hätte sie gar nicht sein müssen, bloß weil sie stottert, muss sie nicht lustiger sein als andere. Aber du hast auch in ihren Augen gesehen, das war ein schöner Moment für sie. Und das hat uns alle, wirklich alle, sehr beseelt.

Das war ein toller Moment. Boah, super. Du hast in deiner Beschreibung so gesagt, sie hat sich gut aufgehoben gefühlt.

Das ist natürlich ein Punkt, das ist natürlich auch eine Umgebung, die du natürlich schaffst. Oft sieht man ja auch im Privaten oder im Leben auch so, dass man das anzieht, was man eben ausstrahlt. Was man vielleicht auch einfordert von der Welt.

Das gibt man ja nach außen. Und so zieht man ja auch bestimmte Sachen an. Und ich glaube, dass du ihr halt natürlich, du bist ja ein Mensch, der diese Umgebung auch schafft, dass das möglich ist.

Ich behaupte mal ganz kurz, dass du auch davon beigetragen hast, dass das für sie so gut gelaufen ist. Weil sie gar nicht dieses, keine Ahnung, vielleicht dieses Voyeuristische gespürt hat oder so. Sondern einfach wusste, ich bin hier durch dich und durch dein Publikum in so einem safe place.

Also es ist, ja. Das ist schön, dass du das sagst. Das ist tatsächlich genau so gewesen.

Und ich sage das aber nicht, weil ich jetzt so unfassbar toll bin, sondern weil ich meine Aufgabe so sehe. Das sag ich ja schon. Eben, vielen Dank.

Tatsächlich ist das die Aufgabe eines Hostes, wie ich finde. Eines Moderators, eines Gastgebers in meiner eigenen Show. Dass ich natürlich niemanden vorführe.

Das ist das Letzte, was mir einfallen würde. Darum geht es auch nicht. Bei der Improvisation oder Menschen auf der Bühne oder sonst was.

Es geht darum, dass wir auf Augenhöhe miteinander diesen Abend verbringen. Und auch lachen. Über vielleicht die ein oder andere Unzulänglichkeit bei mir oder bei jemand anderem kann sein.

Aber letztendlich wird da niemand vorgeführt. Und genau darum geht es mir. Ich schaffe die Atmosphäre, ich als Gastgeber muss das auch, die Atmosphäre, die ich für den Abend als richtig erachte.

Das ist eine Show, die ich gestalte. Und deswegen schaffe ich den Rahmen. Und wenn ich den Rahmen so gestaltet habe, dass die Dame, dass die Zuschauerin sich sicher fühlte, in dieser Situation agieren zu können und sich fallen lassen zu können und einfach Spaß zu haben.

Und sie hat wirklich Spaß gehabt, was mich sehr gefreut hat. Wir alle haben Spaß gehabt. Dann ist meine Aufgabe gelungen.

Das ist ja nicht nur, weil ich mich präsentieren will, sondern ganz im Gegenteil. Das ist ja genau der Rahmen, den ich für meine Show möchte. Und das hat dann in dem Fall auch gut funktioniert.

Das klappt auch mal nicht ganz so, wenn Menschen sich nicht einlassen wollen oder können. Dann lasse ich die auch in Ruhe. Keine Sorge, es muss niemand.

Aber in dem Fall hat es sehr gut funktioniert. Du als Comedian weißt ja, dass es natürlich nicht selbstverständlich ist. Viele bedienen sich ja dem Element, dass man sich doch mit dem Publikum oder auch über das Publikum teilweise lustig macht.

Das sieht man ja sehr oft. Und einige kommen davon weg, die dies nicht so meinen. Ich muss gerade an ein Interview denken, was ich mit Bülent Ceylan hatte.

Und er hat mir von einer Situation erzählt, dass es schiefgegangen ist bei einer Nummer und dass ihm es schrecklich leidgetan hat. Und dass seitdem, dass er da was verändert hat. Das fand ich ganz intensiv einfach, diese Geschichte.

Ja, was ist denn schiefgegangen? Ja, er hat in der ersten Reihe saß jemand, der hat, egal was er so gemacht hat, er hat gar nicht gelacht. Ja. Gar nicht, von der Mimik her.

Und da ist er halt drauf eingestiegen, hat gesagt, ich habe dann so gescannt. Als Künstler oder Comedian sieht man sofort, eigentlich auch als Musiker, wer macht nicht mit. Und den hat er sich dann rausgepickt.

Und hat dann darüber Witze gemacht. Und in der Pause kam die Frau zu ihm. Und ich glaube, Bülent ist nicht sauer, dass ich das jetzt erzähle, er hat es mir auch so erzählt.

Und hat gesagt, dass der Mann eine Krankheit hat und dass er deswegen keine Mimik haben kann. Ja. Und er hat gesagt, er hat geweint.

Und er war richtig zerstört. Und dass man da für eine Macht auch auf der Bühne hat. Und wie schnell man die auch missbrauchen kann.

Moment. Danach hat er gesagt, er hat sich geändert. Missbraucht hätte er die Macht, wenn er es gewusst hätte.

Natürlich muss man vorsichtig sein. Natürlich muss man im Zweifel reagieren. Aber wir alle machen Fehler.

Wir alle gucken den Menschen erst mal, wenn wir es noch nicht mit denen auseinandergesetzt haben, erst mal vors Gesicht. Und schauen erst mal und lernen den dann kennen. Natürlich muss man sensibel sein, vorsichtig.

Alle Antennen auf, ob man etwas übersieht. Aber wenn er gewusst hätte, dass der Mann eine Einschränkung hat und dann weitergemacht hätte, das wäre Missbrauch gewesen. Ja, Asre ist ja ein lieber Kerl.

Ist ein ganz feiner Mensch. Ich finde wirklich ein Unterschied. Ja, ist auch ein Unterschied, du hast recht.

Er meinte, Missbrauch war falsch. Aber wie schnell man seine Macht ausüben kann, auch wenn man es gar nicht will. Das ist einfach die Gefahr, wie viel Macht man hat.

Wichtig ist dann natürlich, dass man damit umgeht. In dem Fall, wo einem sowas passiert, wenn man Menschen noch nicht kennt und offensiv in so ein Programm hineinspringt, dann kann sowas natürlich mal passieren. Dann ist aber immer, meine Erfahrung ist dann, dass man dann nicht sagt, sowas mache ich nie wieder.

Also keine Improvisation, nie wieder, das wäre fatal. Gerade in meinem Beruf, in meiner Show wäre das schwierig. Das wäre sehr schade.

Sondern, dass man dann offen damit umgeht. Das ist meine Erfahrung, sage ich mal. Dass man dann sagt, ganz offen sich entschuldigt.

Und sagt ganz ehrlich, hey, das wusste ich nicht. Es tut mir leid, ich hätte vielleicht besser hingucken sollen. Das kann man auch.

Hat er auch gemacht. Genau richtig, mit vielen tausend Menschen. Davon bin ich überzeugt, dass er das gemacht hat.

Er ist nämlich ein Guter. Dass man dann ganz offen damit umgeht. Und beim nächsten Mal noch genauer hinguckt.

Ich glaube, dann ist das Verzeihen durchaus möglich. Wenn dann Menschen sagen, es ist trotzdem doof, hätte sie wissen müssen. Das kann man nicht alles wissen.

Es gibt immer andere, die immer schlauer sind. Und die sagen, ja. Aber wenn wir alle keine Scherze mehr machen dürfen, weil es eventuell irgendwas sein könnte, was in einem von vielleicht 10 oder 100 oder 1000 Fällen vorkommt, dann dürfen wir irgendwann gar nichts mehr machen.

Das wäre ein bisschen schade. Deswegen finde ich gut, dass man dann offen und ehrlich damit umgeht. Und sagt, hey, es tut mir in der Seele weh.

Das war das Letzte, was ich wollte. Es tut mir unglaublich leid. Ich entschuldige mich.

Und dann anders damit umgeht. Vielleicht sogar noch andere Aktionen startet. Jemand noch mal einlädt und so weiter.

Und gar nicht, weil man sich selber rettet dann, um die Situation zu retten. Sondern, weil es einem eine Herzensangelegenheit ist. Das ist, glaube ich, viel wichtiger, dass man mit den eigenen Fehlern umgeht.

Gut, das würden sich viele auch in der Politik wünschen. Ich möchte jetzt zum Gotteswillen nicht das Politik-Thema aufmachen. Aber so einfach, wie geht man mit Fehlern um? Überhaupt generell.

Und ich meine, gerade bei dir in deinem Beruf, in deiner Berufung spricht man ja sehr viel. Und kann natürlich auch schnell jemandem auf die Füße treten. Wie ist das für dich in einer sehr heiklen Zeit, wo man sehr genau aufpasst? Was sagt man, was sagt man nicht? Wem trete ich damit auf die Füße? Es ist ja alles sehr sensibilisiert.

Egal jetzt in welcher Richtung. Ist das schwieriger für dich geworden? Ich glaube, ich hatte immer schon einen relativ guten Wertekompass, mit dem ich durch die Gegend bin. Durch dieses, was ich eben sagte zu Beginn, dass es mir wichtig ist, auf Augenhöhe mit Menschen, denen zu begegnen, miteinander eine Szene zu spielen, die im Zweifel auch wiederum auf Augenhöhe ist und niemanden vorführt.

Das ist schon mal sehr hilfreich. Das spürst du auch, egal was ich sage. Man merkt, glaube ich, und ich hoffe, dass man das merkt ergänzlich, dass das immer drunter liegt.

Dass es darum geht, gemeinsam den Abend zu gestalten, wenn du so willst. Im Wesentlichen natürlich zu 99,9 Prozent von mir, ist ja klar. Aber eben durch die Zwischenrufe und alles andere auch durch die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Aber dass ich jetzt natürlich hier und da vielleicht bei den Sachen, die ich fest mitbringe, die ich mir vorüberlegt habe, mir überlege, sage ich das, sage ich das nicht, das kommt sehr selten vor, kommt aber ein bisschen vor. Und bei den spontanen Sachen, muss ich sagen, ich komme quasi auch schon wieder darauf zurück, was ich gerade eben sagte. Ich glaube, wenn wir mit der riesen Schere im Kopf die ganze Zeit, gerade in einer gewissen spontanen improvisierten Situation, wenn man da die ganze Zeit mit der Schere im Kopf arbeiten würde, ich glaube, dann traust du dich irgendwann aus Angst, nicht weiterzumachen.

Und Angst ist ein schlechter Ratgeber. Ich baue darauf, dass Menschen nicht nur, das gerät so ein bisschen, glaube ich, in Schieflage, aber ich baue darauf, dass die Leute wissen, wie es gemeint ist und dass sie im Kontext, gerade im Abend natürlich, wissen, worauf man hinaus will. Also ich habe das Problem bislang nicht gehabt, Gott sei Dank.

Aber ich kann nicht ausschließen, dass das irgendwann mal passiert, dass man sich mal im Ton vergreift oder man ein falsches Wort benutzt oder so weiter. Und auch da würde ich sagen, ich glaube, meine Antennen sind scharf genug, um dann zu merken, oh, das war vielleicht sogar einen Schritt zu weit oder so. Das könnte irgendwann mal passieren.

Dann würde ich aber immer offen, wie eben schon gesagt, offen darauf eingehen und sagen, oh Leute, da habe ich mich gerade vergaloppiert. Das meinte ich gar nicht. Also man kann es ja selbst zurückholen.

Ich glaube, dass das oft aus Scham zu wenig gemacht wird, dass zu wenig offen mit Dingen umgegangen wird.

Ich habe ja durch die durch die Show Music Made in Germany natürlich viel mit Künstlerinnen und Künstlern zu tun, also mit Musikerinnen und Musikern. Du bist ja auch sowas. Sowas, das stimmt.

Irgend sowas. Bist du ja irgendwie auch. Irgendwie sowas, ja, da hast du völlig recht.

Und wir wissen ja, dass du auch singen kannst. Es wäre natürlich, keine Sorge, du musst jetzt nichts singen, aber es wäre natürlich schön, auch da mal. Es gibt ja auch so Querfeldein, so.

Ich weiß, du kannst nicht malen. Das weiß ich. Also zeichnen, ein Bild von dir.

Er hat sich rumgesprochen. Eine Ausstellung von dir wird es jetzt nicht geben. Mit Werken von Ralf Schmitz gibt es nicht.

Aber vielleicht gibt es mal ein Feature oder sowas. Vielleicht gibt es mal sowas. Ich finde die Idee toll, ehrlich gesagt.

Ich finde die Idee wahnsinnig toll. Ich liebe das, ja. Ich baue ja auch Musik in meine aktuelle Show mit ein.

Ich sprach ja eingangs vom Musical. Ich habe einen Pianisten dabei und wir improvisieren ja musikalisch auf der Bühne. Das heißt, er setzt dann irgendwann ein, innerhalb der Szene, gibt eine Musikart vor und ich muss einsteigen.

Ich muss dann daraus ein Lied formulieren, spontan singen. Und das macht auch wahnsinnigen Spaß. Wirklich.

Du überlegst dir, während die Musik läuft, überlegst du dir einen Text? Ja. Okay, pass auf, warte. Ich möchte da ganz kurz einsteigen.

Was passiert in deinem Kopf, dass das möglich ist? Nimm uns mal bitte ganz kurz mit. Was passiert? Chaos. Was passiert? Da fängt die Musik an und du musst was tun? Ich muss dann zu dem, was ich gerade in der Szene bedient habe, es ging vielleicht um, keine Ahnung, es ging darum, ich habe dann auch eine Zuschauerin auf der Bühne, es ging vielleicht gerade darum, dass man Frühstück macht oder so.

Und dann muss ich spontan einsetzen und versuchen, eine halbwegs gereimte, sinnvolle Strophe zu singen. Zu der Musikart, die er sich gerade hat ausgedacht. Das klingt schwierig, vielleicht ist es, wenn du es ein paar mal gemacht hast, geht es eigentlich, weil man ja im Grunde das Thema schon hat.

Also man weiß ja, wenn du gerade sagst, ich habe gerade ein Spiegelei gemacht, dann singst du halt über Spiegelei machen, verstehst du? Also es geht ja darum, dass man das Thema, das gerade läuft, letztendlich aufgreift. Und das geht dann. Und dann geht es auch, wenn man ein bisschen musikaffin ist oder wenn du ein paar Sachen gehört hast schon in den Texten, dann kannst du schon so ein kleines bisschen in Reimen dir das zurechtlegen.

Dann fällt dir vielleicht was ein. Nicht immer, muss ich gestehen, das ist schon hart. Also die Musik ist gnadenlos, die kommt, egal welches Reimsthema, irgendwann kommt der Reim.

Und wenn dir nichts einfällt, hast du echt ein Problem. Also insofern ist es auch spontan improvisiert gar nicht mal so easy. Aber auch das ist ja im Zweifel komisch, also dass man dann eben genau darum lavieren muss und dass man sich vielleicht in der nächsten Strophe dann oder in der nächsten Zeile noch was ganz anderes überlegt usw., dass man unter dem Druck eben sich was ausdenken muss.

Das ist ja auch die Herausforderung. Das macht auch Spaß. Oft sagt man ja Komikern nach, dass sie privat sehr ernst sind und sehr fokussiert auf das Schreiben, auf die kommende Tour, auf den nächsten Job usw.

Hast du ein Leben außerhalb deiner Kunst? Das wäre schrecklich, wenn das nicht so wäre. Ich habe ein Leben außerhalb meiner Kunst, wie du so schön sagst. Ja, das ist ein großer Teil.

Mein Beruf, meine Kunst, wie du so schön sagst, ist ein großer Teil meines Selbst. Ich glaube, das ist schwer trennbar. Das gebe ich zu.

Also ich habe schon das, was tief in meiner DNA steckt, habe ich zu meinem Beruf gemacht oder andersrum und es gab eigentlich nie einen Zweifel. Das mache ich schon seit dem Kindergarten. Also ich habe nie gehadert.

Ich habe immer gewusst, ich möchte auf die Bühne. Ich möchte genau das machen in meinem Leben und bin nach wie vor bis zur jetzigen Sekunde wahnsinnig glücklich, dass ich das machen darf. Also insofern steckt das schon tief drin und ist großer Teil meiner selbst.

Aber natürlich renne ich privat nicht die ganze Zeit rum und führe Programme auf, erzähle allen permanent Witze und mache Gags. Ich glaube, dass ich auch privat tendenziell eher auf der humorigen Seite unterwegs bin, aber ich sitze auch wahnsinnig gerne im Garten, lese ein Buch und trinke einen Glanz Wein oder keine Ahnung. Also das ist schon so.

Also dass ich natürlich auch auftanken muss, steht außer Frage, weil es einfach körperlich hier und da auch mal ein bisschen fordernd ist. Also insofern kann ich durchaus, auch wenn ich jetzt manchen Zuhörer und manche Zuhörerin wahrscheinlich schocke, ich kann durchaus ruhig ruhig rumsitzen und wenig machen. Wirklich lesen oder ich fahre gerne mit meinem Fahrrad durch die Gegend oder ich liebe es, wenn ich in der Stadt unterwegs bin auf Tournee, da habe ich die Inlineskates dabei und immer noch.

Ich weiß nicht, ob man das überhaupt noch macht. Ich glaube nicht, aber toll, dass du das machst. Ja, hin und wieder.

Selten, weil die Zeit oft fehlt. Aber wenn es geht, dann mit den Inlines mal kurz durch die Stadt, durch den Park. Wenn da nicht nur Stöcke rumliegen, da fällt es nämlich ständig auf die Nase.

Aber grundsätzlich versuche ich das schon alles. Ich mache tatsächlich im Privaten sehr banalen Kram. Also schwimmen, Fahrrad fahren, Spaziergehen, Freunde treffen, Essen gehen, sowas.

Also die ganz banalen Sachen, das mag ich sehr, weil einem das auch erdet. Bist du auch privat? Lädst du gerne Leute ein zu dir nach Hause oder ist das für dich unangenehm? Nee, gar nicht unangenehm. Aber es passiert relativ übersichtlich im Jahr tatsächlich, was ich wahnsinnig bedauerlich finde, weil das organisatorisch... Hätte ich jetzt gar nicht gedacht.

Ja, es geht nur um die Organisation. Natürlich treffe ich mich mit Freunden und lade die ein und wir treffen uns gegenseitig. Aber weniger, als ich das gerne würde, weil ich immer zu spät dran bin.

Nicht, weil ich es vergesse, sondern weil der Beruf viel Raum einnimmt und weil die Organisation viel Raum einnimmt. Dann denke ich, ah jetzt, ah jetzt, nächste Woche, stimmt ja. Nächste Woche, da kann ich ja.

Mittwoch, Donnerstag, da kann ich ja. Und dann rufe ich an und sage, ah nee, da können wir nicht. Ah ja, da müssen wir uns wieder verschieben.

Also es geht eher so um den Zeitaspekt. Ich muss da besser werden, schon lange. Ich muss besser werden, als länger im Voraus auch das Private besser zu planen.

Ich bin anders, also ich bin anderer Meinung. Ich bin der Meinung, dass dein Umfeld besser werden muss. Weil, wenn man jetzt mal ohne Scheiß, Leute, wenn ihr die Freunde von Ralf Schmitz seid, guck mal, dann hat man ja, dann ist man, dann hat man ja, das ist ja, wenn man mit so einem Menschen, ich passe jetzt auf, was ich sage, sonst fängst du wieder an mit Hör auf und so.

Wenn man mit so einem Menschen, der doch besondere Gaben hat und auch Besonderes leistet, lassen wir es mal so, zusammen oder im Umfeld ist, da muss man auch gucken, dass man sich wirklich danach richtet. Weil das ist ja klar, dass du in deinem Ding, hier auf Tournee, da der Film, da das, da das, da das und bringst so viel Entertainment mit, dass man dann sagen muss, Digga, der hat gesagt, nächsten Dienstag, alles klar, alles wird abgesagt, nächsten Dienstag auf Tournee, verstehst du das? Also ich verstehe genau, was du meinst, ich danke dir vielfältig für diese tollen, für den Blumenstrauß, den du mir gerade zusammengebunden hast, das ist ganz toll, aber ich muss meine Freunde natürlich über die Maßen in Schutz nehmen, weil das tun sie ja bereits, zum einen. Sie tun das längst und ich bin derjenige, der sagt, ah, ja, ich kann noch nicht zusagen, weil, also glaub mir, ich habe wirklich ein tolles Umfeld, ich muss sie alle in Schutz nehmen, ganz wunderbare Menschen, Familie, wunderbar, die geben sich alle Mühe und alle richten sich durch meinen verrückten Beruf durchaus eher nach mir, als ich nach ihnen und da sind viele bereit zu, wofür ich auch hier mal an dieser Stelle wahnsinnig dankbar bin, das möchte ich sagen und du sagtest, der hat so tolle Aufgaben, der hat so tolle Gaben und so weiter, der macht so wichtige Dinge, ich danke dir nochmal, aber guck mal, ich habe im Bekanntenkreis nicht nur Komikerinnen und Komiker, nicht nur Schauspieler, sondern auch Menschen, die normale Berufe machen, also ich habe jemand, der arbeitet im Krankenhaus zum Beispiel, der ist Assistenzarzt und der hat Schichten, da fällst du um und der rettet Leben im Zweifel, also wenn das nicht ein geiler Beruf ist, dann weiß ich nicht und auch der sagt, ja, pass auf, wir müssen das Termin nicht irgendwie zusammen kriegen und das kriegen wir auch, nicht so häufig, wie wir wollen, wie ich will, aber wir kriegen es hin, also insofern, was da wichtiger ist und dass ich jetzt sage, ich habe hier den Vorreiterberuf und alle müssen sich nach mir richten, das wäre mir sogar unangenehm, wenn ich ehrlich bin, also insofern nehme ich alle in Schutz, aber du hast natürlich trotzdem Recht.

Alles andere hätte mich jetzt auch überrascht, Ralf, das ist ja auch was, was dich wirklich ausmacht, so sympathisch halt eben und und und menschlich zu sein, dass das hilft schon auch ganz arg, auch die Menschen zu berühren, weil das eben gerade in deinem Beruf hat man ja oft ein sehr großes Ego, sonst wäre man ja auch nicht in dem Beruf und Ermittlungsbedürfnis wahrscheinlich hat man ja. Und das eben gut, in einem guten Maß zu haben, zu halten, das ist, das ist toll, dass du das, toll, dass du das schaffst und wichtig und auch nicht selbstverständlich. Ich sage mal, deine acht Jahre, ich glaube es sind acht, bei Take Me Out, mit dem wir, auch ich immer eingeschlafen bin, das war so Nachtlektüre, das war schon, war schon schön.

Haben die dich irgendwie verändert? Also hast du dir davon auch, ja, keine Ahnung, wie man Menschen begegnet, trifft, keine Ahnung, Dates abhält, also hast du, hast du dir davon was mitgenommen? Ja, auf jeden Fall habe ich was mitgenommen, ob es mich verändert hat, ist gar keine schlechte, ist eine gute Frage, aber das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt, ohne Frage. Ich habe viel über Dating natürlich gelernt, wie Menschen sind miteinander, was sie für Erwartungen haben, vieles hat mich überrascht, manches weniger, aber vieles, wie gesagt, war, war wirklich eine Herausforderung auch, dass Menschen viel zu leichtfertig, sowohl Männer als auch Frauen, viel zu leichtfertig mit diesem kostbaren Gut umgehen, dass viele viel zu schnell bereit sind zu sagen, das gefällt mir nicht, such mir jemand anderes.

Also das, es gibt so einen uralten, doofen Spruch, das Bessere ist der Feind des Guten. Das bedeutet, dass man immer denkt, vor allem je jünger man ist, dass man immer denkt, ja, das ist zwar toll, aber da kommt noch was Besseres. Deswegen bleibt man nie da, wo man ist und lernt so gar nicht, wie es, was es bedeutet, wenn man einen Menschen wirklich mal kennenlernt.

Das kommt dann später hoffentlich, aber ich war teilweise überrascht, das war nicht immer so, bei allen, die mitgemacht haben bei Take Me Out, aber ich war hier und da dann doch überrascht, das Beispiel, das ich immer nenne, seit Jahren und fast seit zehn Jahren, ist dieses Beispiel, dass eine Frau, da stand eine junge Frau, stand hinter einem Buzzer und hat gedrückt und wollte den jungen Mann nicht treffen und ich sagte, warum denn? Er sagt, ja, der ist toll. Ich sage, Moment, ja, der ist toll, der ist genau die Größe, war sehr äußerlich, sehr oberflächlich, aber das und dies und jenes und auch, was er sagt, Gott sei Dank, war toll und sein Hobby und was er vorgeführt hat, ist alles toll, es ist mein Traum, Mann. Sag ich, aber hast du mitbekommen, du hast gedrückt, du willst ihn nicht treffen? Nee, der hat rote Schuhe.

Und dann sagst du, okay, sorry, aber jetzt bin ich raus, also das kann doch nicht dein Ernst sein, zieh ihm blaue Schuhe an oder er kann doch anziehen, was er will, ist doch völlig egal. Nein, das geht nicht, wer rote Schuhe trägt, das ist im Design und das würde sie nicht und das wäre nicht ihres und so weiter. Und jetzt kann man das natürlich verteufeln und sagen, hast du so noch alle? Ich glaube, das habe ich sogar gesagt in der Show.

Es war lustig, es tat mir leid, aber es ist ja auch gut, dass die nicht zusammenkommen, weil ich glaube, er sucht was anderes, wenn er eine Frau hätte, die sagt, rote Schuhe geht gar nicht, wir müssen uns trennen, wäre auch blöd. Also, rechtzeitig gemerkt, es funktioniert, das Auswahlverfahren, aber das war so ein Beispiel, das ich jetzt genannt habe, eben um das unterstreichen, was ich vorher sagte, dass ich manchmal überrascht war, wie leichtfertig ein potenzielles Zusammenkommen, sich kennenlernen, torpediert wurde durch einen selbst. Das war schon spannend.

Und andererseits gab es tolle Situationen. Es gab wunderbar, es gab den Chef und seine Sekretärin, die Assistentin, glaube ich, die wir in dieselbe Show gepackt haben, die sie unabhängig voneinander beworben hatten, die wir in dieselbe Show eingeladen haben, die sich dann begegnen, erst in der Show, weil wir das ja alles immer stark und strikt getrennt haben und die aneinander vorbeilaufen und sich, also er an ihr und die mit großen Augen, den Moment haben wir natürlich schön eingefangen mit vielen Kameras, aneinander vorbeilaufen und er kann es nicht glauben, sie kann es nicht glauben und die was füreinander übrig haben und in der Show tatsächlich sich aussuchen gegenseitig, also erst suchen die Frauen das, zum Schluss sucht ja der Mann das und dann haben sie sich füreinander entschieden und die sind verheiratet, die sind mittlerweile zusammen Haus gebaut, Dings und wunderbar. Kinder weiß ich gerade nicht, aber sind zusammen, sind wunderbar.

Und ich habe es quasi mit der Show geschafft, die beiden, das was sie tagtäglich, jeden Tag sehen die sich acht Stunden, was sie selber nicht geschafft haben, da fehlt der kleine Schubser und das hat funktioniert. Also das, und davon gibt es auch noch zwei, drei, also es gibt, es gab alles in dieser Show, das hat viel Spaß gemacht. Ja, also ich darf, du fehlst uns da.

Ich weiß, ich weiß, du musst es weiterziehen, es ist ja auch richtig, du hast es ja auch lange gemacht und hast auch Wunder, aber trotzdem, es war natürlich durch dich, komischerweise, dass wir mich so eine Ernsthaftigkeit bekommen, diese Sendung. Da habe ich mit Freunden, Kolleginnen auch darüber gesprochen, warum, wir haben das ein bisschen zitiert, warum wir dich da so extrem mochten in der Show. Wir haben das mal journalistisch aufgearbeitet und da ist uns, das ist das Fazit, was ich dir sagen möchte, es war durch dich so ernst geworden, also ernsthaftig, also so wahrhaftig und ernsthaftig.

Authentisch, ja. Ja, auch, klar, bist du ja immer bei allem eigentlich so, was du machst, aber es war, diese ganze Sache hatte so was, irgendwie so was Normales, du hast allem so aus der, das, was wir gedacht haben, hast du ausgesprochen, und das hat so eine, es war ein Null-Fake. Richtig, genau.

Trotzdem, das ist ja sehr oberflächlich und sehr, ist ja ein bisschen trashy, aber durch dich war es kein Trash mehr, total verrückt, aber es ist irgendwie so, weißt du, was ich meine? Ja, ich danke dir für diesen Kommentar, das freut mein Herz, meine Seele, genau das war mir wichtig, ich habe immer dafür gekämpft, es gibt ja immer Produktion und Sender und Ziele und was auch immer, aber ich habe immer gesagt, Leute, wir müssen das hier wunderbar ernst nehmen. Also, ich habe das ernst genommen, natürlich mit viel Humor und mit vielen Sprüchen und mit viel sich anlachen oder Unverständnis für bestimmte Eigenschaften, keine Ahnung, also das ist natürlich immer noch eine Show, aber ich habe ernst genommen, dass ich wirklich Menschen treffe, die ich prüfe, ob sie zusammenpassen. Ich habe auch immer dafür gekämpft, dass wir nicht nur Selbstdarsteller da haben, das hat auch geklappt, sondern dass wir Menschen, die irgendwie Fame suchen, wie man ja heutzutage sagt, oder dass Frauen da waren, die einfach mal ins Fernsehen wollen, das kann man nicht immer ausschließen, das ist klar bei Shows, aber grundsätzlich habe ich, Gott sei Dank durfte ich mitreden, immer dafür gekämpft, dass wir Menschen haben, die wirklich gerade Single und auf der Suche sind, natürlich, dass das Ganze eine Wahrhaftigkeit hat.

Und ich habe das auch ernst genommen, diese ganze Show, ich habe ernst genommen, dass ich und wir einen Auftrag haben, ich habe vor allem ernst genommen, dass ich Menschen wirklich begegne und mich wirklich für die interessiere, sonst moderierst du sowas nur weg, sonst machst du irgendwie drei doofe Kommentare, hast da irgendwelche Menschen, die du nicht beim Namen nennst, weil du sie nicht mehr weißt, die Namen, und dann diffundieren die so durch die Show und dann machst du irgendwie weiter, dann ist es belanglos, dann geht es um nix, aber wenn es um, wenn ich eine Show mache, in der es um Zusammengehörigkeit, um Sympathie geht, dann geht es um nichts, aber wenn es um, wenn ich eine Show mache, in der es um Zusammengehörigkeit, um Sympathie geht, dann geht es um nichts, aber wenn es um, wenn ich eine Show mache, in der es um Zusammengehörigkeit, um Sympathie geht, dann geht es um Nackervartien, vielleicht soll er irgendwann um Liebe gehen, verliebt sein, dann, dann muss man das doch ernst meinen, sonst brauchen wir die ganze Kiste doch gar nicht erst anfassen. Also insofern war das mein Auftrag, in mir selbst drin und umso mehr freut mich, dass das anscheinend auch auf dich so gewirkt hat, das finde ich toll. Du dürftest die, oder du musstest, sagen wir mal so, im Vorfeld den Song rauspacken, aus dem Music Made in Germany Umfeld und du hast dich unter anderem für der Maxe, den Gisinger Max mit 80 Millionen stand auf dem Zettel.

Was, warum? Ich habe mich für 80 Millionen entschieden, weil das ein toller Moment war auf der Bühne wieder. Ich habe eine Improvisation gemacht im letzten Programm, bei der ich mir Songs auf die Bühne habe rufen lassen, deutschsprachige Songs und habe das Team hinter der Bühne gehabt, das dann automatisch und sofort diese ganzen Songs runtergeladen hat und dann hat ein Zufallsgenerator entschieden, welcher Song es wird und den musste ich dann spontan, simultan und sofort in der Sekunde übersetzen in eine erfundene, spontan erfundene, situativ erfundene Gebärdensprache und das war eine tolle Aufgabe. Das Gehirn fliegt natürlich durch die Gegend, das ist natürlich bis auf 500.000 Adrenalinpunkten und das war toll und da war eben unter anderem 80 Millionen mal dabei und da musste ich 80 Millionen darstellen.

Wie machst du das denn als Gebärdensprache? Dann habe ich mit den Fingern, mit zehn Fingern versucht 80 Millionen hintereinander zu zählen. Das hat natürlich nur bedingt geklappt und das war selber so lustig, weil es so absurd war. Ich musste halt auf der Bühne auch lachen, das Publikum auch.

Also wir haben uns sehr lustig gefühlt. Und dann lief der Song einfach los. Der Song lief, so wie jetzt und lief und dann hast du angefangen rumzuwirbeln.

Ja genau, 80 Millionen, genau. Der Text gibt ja vor, ich muss ihn ja nicht auswendig können, den höre ich ja dann und dann kann ich ihn, kann ich ihn simultan, muss ich ihn simultan quasi in eine spontane, lustige Gebärdensprache übersetzen. Das kannst du alles.

Na ja, was heißt kann, aber ich habe es versucht. Lieber Ralf, wir möchten zu dir in deine Show kommen, weil dann kann man dich erleben. Sind die Hallen denn groß genug, dass genug Platz ist für alle oder hast du auch so, dass du sagst, ja, ich liebe kleine Hallen? Liebst du die große Bühne oder liebst du die kuschelige Bühne? Ich liebe beide Bühnen.

Das ist jetzt sehr diplomatisch, oder? Aber im Ernst, ich liebe, natürlich die kleine Bühne ist beweglicher, die ist schneller, zack zack. Und die große ist toll, nicht, weil es unbedingt viele Leute sind und ich das für mein Ego brauche, sondern weil natürlich eine große Menge, eine große Spielwiese ist. Da kommen noch mehr Zwischenrufe, da kommen noch mehr Möglichkeiten, da kannst du noch ganz anders arbeiten.

Also es hat beides seinen großen Reiz. Natürlich ist der kleine, wendige Flitzer ist natürlich auch toll, weil du jede kleine Nuance auch mitbekommst. Wenn natürlich in der 53.

Reihe in der großen Halle hinten jemand, was ganz leise ruft, das kriege ich im Zweifel nicht mit in der kleinen Halle schon. Also insofern, und der Ton braucht nicht so lange bis nach hinten. Also es hat alles Vornachteile, eigentlich hat alles Vorteile, nur eben auf seine eigene Art.

Das macht schon viel Spaß. Aber ich lasse die kleineren, in Anführungsstrichen, kleineren Bühnen natürlich auch nicht los. Ich brauche das auch.

Also ich habe, wirst du sehen, bei meiner Tournee, ich habe immer ein Mischding. Also ich fange bei den Previews, da geht es mit 500 oder so los. Dann geht es irgendwann, dann spiele ich in der Tournee, spiele ich irgendwas von 1,5 bis, ja habt ihr ein paar mehr.

Ein paar mehr. Wir werden dich besuchen kommen und werden mal schauen, was du da so machst. Kann man mit dir auch gut feiern? Also bist du dann während deiner Tour so total, dass du sagst, okay, ich brauche meinen Ingwer-Tee vorher, ich brauche meinen Entsafter, ich brauche mein Training, ich gehe morgens Joggen, ich meditiere noch eine Stunde und Ding.

Oder bist du auch mal, dass du sagst, nee, es ist meine Tour, jetzt machen wir ein bisschen Rambazamba auch und sagen, come on, wir treffen meet you at the Hotelbar. Ja, beides wieder. Tut mir leid.

Also manchmal ist es der Ingwer-Tee und manchmal ist es die Hotelbar. Also danach, das eine davor, das andere danach. Also es kommt wirklich sehr darauf an.

Grundsätzlich ist so eine Tournee, das könnte man sagen, stelle ich nicht so an, aber manchmal ist es dann doch gerade durch die Improvisation und alleine auf der Bühne, das ist schon körperlich, also hier und da. Ich habe ja Energie, Gott sei Dank, aber wenn du dann so viel am Stück gespielt hast, dann weißt du auch, was du getan hast. Dann noch an die Bar, ich glaube, es würde mich im Zweifel sogar zerstören, aber manchmal hast du die Energie und sagst, komm, jetzt hauen wir auf die Kacke.

Natürlich, aber nicht jeden Abend. Also es ist nicht Rock'n'Roll, tut mir leid, man sagt das immer, Rock'n'Roll stimmt ja gar nicht, aber es ist nicht immer, ich glaube, die Musiker sind mir weit voraus, also da geht es jeden Abend richtig zur Sache. Nee, nee, gar nicht mehr.

Manchmal auch wirklich ins Hotel, irgendwas Tee und Serie gucken, verstehst du, also das ist einfach runterkommen. Nicht immer, also mal so, mal so. Okay, ich wollte mich einfach adäquat vorbereiten, schlechte Filmtour.

Ich verstehe. Mit was kann man dir denn eine wirkliche Freude machen? Oh Gott, wo fange ich an, wo höre ich auf? Also einen schönen Abend, Koch für mich, oh, damit kannst du mir eine Freude machen. Wirklich? Ja, du hast sofort mein Herz, sofort.

Es ist banal, es ist schlimm. Wieso ist es banal? Kochen macht schon viel Mühe. Du brauchst das Geschick, du brauchst die Lust, das zu machen, du brauchst gute Produkte.

Ich finde, die Zeit ist vorbei, dass man das so abtut, so Eier kocht, was für mich klingt so neu, sondern ich finde, Kochen kostet Zeit, Mühe, alles. Ja, es ist, das meine ich ja, es ist ja was Fantastisches, aber mich hasst du auch sofort. Schmier mir ein Brot und ich liebe dich.

Das ist, das ist, und damit meine ich jetzt nicht, damit meine ich jetzt nicht das Klischee der Mandel von der Frau, das meine ich überhaupt nicht, egal wer, also wurscht, aber es kommt daher, ich darf das sagen, ich habe mit ihr vorher gesprochen, meine Mutter konnte nicht kochen. Ich glaube, das steckt tief in der DNA. Meine Mutter hat Sachen gemacht, verstehst du, Kartoffeln, Al Dente, Würstchen, Briketts und so weiter, es war wirklich eine Katastrophe.

Also meine Mutter hat, das, Kochen kann man das eigentlich nicht nennen. Es schmeckte alles schrecklich, es war wirklich schrecklich, bis auf ganz wenige Ausnahmen schmeckte alles ganz furchtbar. Meine Mutter lacht sich kaputt, ich habe ein Buch geschrieben, da steht das alles drin mit Rezepten meiner Mutter, das, Fotos auch, Beweise, das kannst du dir alles nicht vorstellen.

Es war wirklich eine Katastrophe und deswegen, glaube ich, glaube ich, es hat so dieser Versorgungs-, diesen Versorgungsaspekt. Ich glaube, deswegen habe ich sofort Pipi in den Augen, wenn du mir sagst, ich habe dir ein paar Nudeln gekocht, dann drehe ich sofort durch. Ist aber, also egal, in der Beziehung nicht, wenn es völlig wurscht, dann hasst du mich sofort, also dann hast du einen Freund fürs Leben, dann gehe ich nicht mehr, ja.

Ralf, das kann ich dir bieten. Also, wenn wir uns sehen, auch mit, auch mit wahrscheinlich mit guter Backware und so, du hast natürlich ein Faible wahrscheinlich dafür, ja, ja, ja. Meine Mama ist eine-, meine Mama macht fantastisch wunderschöne Sachen und die Künstler dürfen sich, wenn die live mit mir unterwegs sind, wir haben auch so kleine Abende, dürfen die sich immer von meiner Mama was wünschen, ne, zum Beispiel Alvaro Soler hat sich seinen Kinderkuchen gewünscht, so ein ganzes Marmorkuchen mit Smarties hat er bekommen und Nico Santos hat sich seine mallorquinische Mandeltat gewünscht und war total fertig, dass meine Mom das ihm machen konnte, weil es kann ja hier so in Deutschland nicht so, ist ja Mallorca groß geworden, auf Mallorca groß geworden.

Weißt du, worauf ich stehe? Weißt du, worauf ich stehe? Pass auf jetzt, Bienenstich. Ich weiß nicht, warum. Ich liebe Bienenstich.

Ist Bienenstich dein Ding? Bienenstich ist unter anderem, aber ist ganz weit vorn, ja, ja, Bienenstich, ich liebe Bienenstich. Ich mache selber einen sehr guten Bratapfelkuchen übrigens, das ist das einzige, was ich backen kann. Ich mache einen sehr guten Bratapfelkuchen für meine Oma.

Ja, da sind wir auch, Achtung, da sind wir auch sehr weit vorne mit Bratapfelkuchen. Ja, mit so richtig Vanillecreme, die sich so ein bisschen zieht, wenn man, wenn man, und aber lauwarm ist halt am allerbesten. Am allerbesten.

Ich hab's von meiner Oma gelernt, da werden so ganze Äpfel reingesetzt in den Kuchen, bei meinen, bis es so slice ist, werden so eingeschlitzt und dann kommt da, je nach Trosto, der Zucker ist klar, aber er kommt auch mit Zucker dann oben karamellisiert auch und da kommt manchmal Marzipan mit oder ohne, kannst du machen mit verschiedenen Sachen und die gucken oben so ein bisschen aus der Kuchendecke raus, so die, die Ober-, der Kopf quasi, das obere Zehntel vom Apfel guckt raus und der ist als Apfel noch vorhanden, aber natürlich ist der Strunk raus und dann gucken wir, wie so slice ist, quasi wie so ein Apfel zusammengesetzt und dann bräunt das oben so und dadurch zieht diese, diese Bratapfel, dieses Bratapfelaroma, Röstaromen, muss ich schon sagen, zieht in diesen Apfel und es wird wirklich ein Bratapfel in diesem Bratapfelkuchen, der ansonsten sehr fluffig ist, weil der Apfel natürlich Feuchtigkeit, ach wir können jetzt stundenlang, du siehst schon, also das ist das Einzige. Ich glaube, da können wir gar nicht, also so wie du das beschreibst, ich weiß nicht, ob wir da mithalten können mit deinem Bratapfel, ich glaube nicht. Dann mach Bienenstich.

Ich nehme den Bienenstich. Ich gucke, wo ich hinkomme zu deiner Tour und bringe dir das mit, klar. Ich bringe den Bratapfelkuchen mit, ja, du Bienenstich.

Kommst du doch nicht dazu, wenn du auf Tour bist. Wenn du mir rechtzeitig Bescheid sagst, schon. Aber ich sag dir Bescheid.

Deal. Mein lieber Ralf, es war wunderschön mit dir. Musik Made in Germany heute mit Ralf Schmitz.

Ich danke dir für dieses wunderbare Interview. Den ich liebevoll Schokolade für die Seele nenne. Der Bratapfelkuchen für die Seele, großartig.

Nicht schlecht, ne? Wie sieht deine nächste Zeit aus? Bereitest du dich jetzt schon auf die Tour vor? Die läuft ja auf Hochtouren, die Tour. Das Nächste sind wieder Auftritte, Termine, Shows, wunderbar. Ich gehe bald in die Schweiz mit dem Programm und so weiter.

Also es kommen jetzt ganz viele, viele Termine noch vor dem Sommer. Ich freue mich tierisch. Es ist ja mein Element.

Ich liebe es, ja. Also macht dir auch nichts aus, sondern ich glaube, du ziehst sogar wieder draus. Nein, nein, ich warte drauf.

Ich finde es toll. Ja, ja, absolut. Bist du auch mit dem Tourbus unterwegs? Nee.

Oder wie bist du unterwegs? Das muss ich noch ganz kurz abchecken. Wie reist du? Wie bist du unterwegs? Also durch die vielen, vielen, vielen, vielen Autobahnkilometer, die man ja so auf so einer Tour macht, habe ich am Anfang mich selbst gefahren. Mittlerweile habe ich einen guten Freund, Kumpel und Tourbinell-Begleiter, mit dem ich letztendlich durch die Gegend flitze und der mir hilft.

Der also ein bisschen Vor- und Nachbereitung macht, der auch, Gott sei Dank, meist das Auto fährt und ich kann da daneben sitzen und kann ein bisschen, meistens ein bisschen arbeiten oder ich kann mal eine Folge Serie gucken oder so. Also so machen wir das meistens, damit ich mich auch vorbereiten kann. Oft telefoniere ich auch wegen anderen Sachen oder ich rede schon mit der Crew, die schon im Theater ist und wir checken, ja, heute geht das und das nicht, sollen wir es anders machen und so weiter.

Also dann habe ich Zeit. Wenn ich das alles beim Fahren machen würde, wäre schwierig und ist auch ganz gut, wenn du dann drei, vier Stunden täglich auf der Autobahn bist, da vielleicht kannst du auch mal ein bisschen wegdösen, verstehst du? Ist auch mal nicht schlecht. Also das, so reise ich.

Und dann fahren wir am späten Vormittag meist los und dann ins Hotel einchecken, oft auch direkt in die Halle und dann wird Soundcheck gemacht, Vorbereitungen gecheckt und so weiter. Der Tag ist voller, als man denkt. Es geht nicht erst abends um acht los, sondern da ist viel vorbereitet.

Die Crew ist eh schon da, die fährt vor und richtet schon alles ein, damit ich beim Soundcheck dann überhaupt was habe, was wir schon checken können und so weiter. Also das ist ein relativ normaler, umfassender Tourneebetrieb. Wir freuen uns auf dich.

Alle hin! Reisegruppe Südwestern ist am Start für dich. Sehr gut. Alle hin zu Ralf Schmitz, ihr Lieben und tausend Dank, dass du zu Gast bist hier bei Music Made in Germany.

Danke für die Einladung. Ralf Schmitz! Danke dir!

Über diesen Podcast

Das ist der Podcast zu Music Made in Germany - Die Radioshow. In den Folgen hört ihr das komplette Interview mit den Stars aus der deutschen Musikszene!

von und mit Music Made in Germany

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